Meerbusch Die heißen Tipps des Grillmeisters

Meerbusch · Wer sein Grillwissen auffrischen möchte, ist bei Experte Andreas Rummel richtig. Wir haben sein Seminar in Büderich besucht

 Wenn die Männer Schürzen tragen: Das Ribeye Cap wird gerollt und zusammengebunden. Ralf Bos, Geschäftsführer von Bos Food (ohne Schürze), schaut den Teilnehmern des Seminars zu.

Wenn die Männer Schürzen tragen: Das Ribeye Cap wird gerollt und zusammengebunden. Ralf Bos, Geschäftsführer von Bos Food (ohne Schürze), schaut den Teilnehmern des Seminars zu.

Foto: Ulli Dackweiler

Wie grille ich richtig? Was muss ich beachten? Und wie brate ich das perfekte Steak? Fragen wie diese kann Andreas Rummel beantworten. Der Grillmeister hat sein Hobby zum Beruf gemacht und bietet Seminare an. Im Innenhof von "Bos Food" in Büderich gibt er sein Wissen weiter. Mit Australian Grill, Smoker, jeder Menge frischen Zutaten und strahlendem Sonnenschein waren die besten Voraussetzungen für ein ordentliches Barbecue gegeben.

 Der Grill-Experte und der RP-Gewinner: Andreas Rummel (links) und Dominik Gerber. Er hatte die Teilnahme beim RP-Gewinnspiel gewonnen.

Der Grill-Experte und der RP-Gewinner: Andreas Rummel (links) und Dominik Gerber. Er hatte die Teilnahme beim RP-Gewinnspiel gewonnen.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Nach einer kurzen Einführung erklärt Rummel seinen Schülern das Menü: sieben Gänge soll es geben, mit Vorspeise und Dessert. Natürlich alles vom Grill. Den Anfang machen die Austern. Eine wird in der Muschel gegart, die andere mit Rote-Beete-Saft mariniert und auf heißer Platte gebraten. Nur wenige Minuten später ertönen erste begeisterte Zusprüche, leidlich artikuliert: "Mhhmm, lecker!"

Angefangen hat das Grillen für den gebürtigen Thüringer Rummel mit der klassischen Bratwurst. Aber dann hat er entdeckt, dass beim Grillen weitaus mehr möglich ist und lebt seine Kreativität aus: "Ich habe hier eine richtige Außenküche, mit der ich grillen, braten, kochen und backen kann", sagt er, "ich mache eigentlich alles auf dem Grill -auch im Winter."

Sein Wissen gibt er in Workshops gerne weiter. Den Teilnehmern zeigt er verschiedene Wege der Zubereitung: das Fleisch für den Grilled Pork Burger gart er im vakuumierten Beutel im Wasserbad. "Sous-vide"-Technik wird der Prozess genannt. Die brasilianischen Nackenspieße hingegen landen auf dem Grill, allerdings befestigt Rummel sie etwas oberhalb des Grillrostes. "In einer dreiviertel Stunde sind die fertig", verspricht er und schließt den Deckel des Australian Grills. Währenddessen kümmern sich die Teilnehmer um die weiteren Zutaten. Dominik Gerber hat den Grillkurs beim RP-Quiz gewonnen. "Ich bin gespannt, was wir heute noch machen", sagt er, während er das Fleisch klein schneidet. Auch die anderen helfen bei der Zubereitung. Das Ribeye Cap wird gerollt und zusammengebunden, Spargel und Zucchini werden geschält.

Die Zucchini sollen später Teil eines vegetarischen Gerichts werden, denn Andreas Rummel weiß, dass immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten. "Wenn Ihr eine Grillparty macht", erklärt er seinen Zuhörern, "dann habt Ihr immer ein paar dabei, die kein Fleisch essen." Für Vegetarier bereitet er aus Zucchinikernen, Ei und Mehl Röstis zu und überbackt sie mit Mozzarellascheiben. Damit auch das Veggie-Gericht die unverwechselbare Grillnote bekommt, hat er zuvor Fleischtomaten "gesmokt".

Das Ganze rundet der Grillmeister mit Rucola und Parmesan ab. Ob den Teilnehmern das Fleisch bei Gang Nummer vier fehlt? "Es schmeckt super, obwohl es vegetarisch ist", sagt Julian Hiller, "die gesmokte Tomate ist ein guter Fleischersatz." Für alle, die keinen Smoker zu Hause haben, hat Andreas Rummel einen Tipp: "Einfach das Fleisch in Alufolie legen, Räucherpellets dazu tun, Löcher in die Folie stechen und garen."

In dem etwa vierstündigen Workshop bereitet er aber nicht nur ein deftiges Menü zu, sondern verrät immer wieder praktische Tipps. Zum Beispiel beschreibt er, wie man das perfekte Steak brät und deckt dabei so manchen Irrtum auf: "Wenn man das Steak nur drei Minuten von jeder Seite brät, wird es schnell grau. Deshalb öfter mal wenden." Für Wolfgang Doemens die wichtigste Entdeckung des Tages: "Die Erklärung leuchtet ein, auch wenn in vielen Kochbüchern was anderes steht. Für mich auf jeden Fall die beste Erkenntnis heute."

Und wie lautet das Fazit der anderen Teilnehmer? - "Ich hab heute ganz schön viel gelernt", sagt Glenn Gibbs, "die sous-vide-Methode werde ich wohl öfter anwenden." Und auch für RP-Leser Dominik Gerber hat es sich gelohnt: "Ich fand es super, besonders die brasilianischen Nackenspieße fand ich imposant."

(RP)
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