Meerbusch Die zwei Gesichter des TuS Bösinghoven

Meerbusch · Nach einem enttäuschenden Spiel gegen den drittletzten der Oberliga hofft der Trainer auf mehr Leidenschaft

Mit dem TuS Bösinghoven und TuRU 80 treffen am Sonntag (15 Uhr, Windmühlenweg) zwei Teams aufeinander, die in der vergangenen Woche bitter enttäuschten: Die auf Platz elf rangierenden Gastgeber unterlagen in einer spektakulären Partie nach einer 3:0-Führung noch mit 3:5 beim Tabellen-Drittletzten Sportfreunden Baumberg, der zuvor beinahe ein halbes Jahr lang auf eigenem Platz sieglos geblieben war. Die Bösinghovener verpassten damit den möglichen Sprung auf Rang acht. Und auch der Tabellenzehnte aus Oberbilk musste in den vergangenen Tagen nach fünf Partien ohne Niederlage einen Rückschlag verkraften und verlor auf eigenem Platz mit 1:2 gegen den 1. FC Bocholt.

Für TuS-Coach Robert Palikuca war die 3:5-Pleite Ausdruck der Arroganz, mit der sein Team nach der Pause gegen den Abstiegskandidaten auftrat. "Die Mannschaft hat zwei Gesichter: Sie kann genial Fußball spielen, dass es eine große Freude ist, ihr zuzuschauen. Aber sie kann an einem schlechten Tag auch gnadenlos schlecht spielen. Gegen Baumberg hat sie es geschafft, ihre beiden Gesichter innerhalb eines Spiels zu zeigen", sagte der Coach.

Er hofft, dass seine Spieler mit Wut im Bauch über die schlechte Leistung nun wieder mit der nötigen Leidenschaft auftreten. "Gegen Baumberg hat im zweiten Durchgang nichts mehr funktioniert, weil die Spieler im Gefühl des sicheren Sieges zaubern wollten. Die haben Dinge gemacht, die sie sonst nicht machen", sagte der Coach. Das konnten auch die eindringlichen Warnungen zur Halbzeit nicht verhindern. "Nach dem 1:3-Anschlusstreffer unmittelbar nach Wiederbeginn waren die Baumberger heiß wie Frittenfett und haben gezeigt, wie man auftreten muss, um so ein Spiel zu gewinnen", sagte Palikuca. Er und seine Trainerkollege Olivier Caillas arbeiteten die Niederlage während einer ausführlichen Aussprache aus. "Es wird wegen der schlechten Leistung nun keine Strafen oder so etwas geben", sagt Palikuca. "Es geht darum, dass die Jungs aus ihren Fehlern lernen."

In der Partie am Sonntag geht es nicht darum, den Tabellennachbarn TuRU zu überholen. "Wir wollen den Abstand nach unten vergrößern, damit wir so früh wie möglich Planungssicherheit für die nächst Saison haben", so der Coach.

Er kann dabei nahezu aus dem Vollen schöpfen. Angeschlagen sind derzeit lediglich Stürmer Kevin Stienen und sowie Enez Öz, der mit einer Knieverletzung wahrscheinlich ausfällt. Für ihn könnte Lucas Reinert im rechten offensiven Mittelfeld spielen, der seine Sache als Vertreter von Rechtsverteidiger Lukas van den Bergh zuletzt blendend gemacht hat.

(jan)
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