Meerbusch Durcheinander um Kita-Plätze

Meerbusch · Weil nicht alle Eltern ihr Kind im neuen Onlineverfahren für einen Kita-Platz anmeldeten, verzögert sich die Platzvergabe. Auch Mehrfach-Anmeldungen sorgen nach Angaben der Jugenddezernentin für Probleme

Meerbusch: Durcheinander um Kita-Plätze
Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Er sollte die Anmeldungen kinderleicht und kurz machen und stiftet nun Verwirrung: der Kita-Navigator. In der Anmeldephase zum kommenden Kita-Jahr waren die Meerbuscher Eltern erstmals gebeten worden, die Daten zu ihrem Kind über die Internetseite einzugeben. Die Stadtverwaltung erhoffte sich dadurch mehr Transparenz in Bezug auf den Bedarf und Andrang auf die Plätze in den einzelnen Einrichtungen. Denn von 23 Kitas befinden sich 13 in freier oder kirchlicher Trägerschaft.

 So soll die Kita Nepomuk am Flehkamp in Büderich aussehen, die zum Dezember den Betrieb aufnehmen soll. Fast 100 zusätzliche Plätze sollen durch den Neubau geschaffen werden.

So soll die Kita Nepomuk am Flehkamp in Büderich aussehen, die zum Dezember den Betrieb aufnehmen soll. Fast 100 zusätzliche Plätze sollen durch den Neubau geschaffen werden.

Foto: stadt/kunterbunt

Die Eltern von 115 Kindern hielten sich allerdings nicht an die neue Vorgabe, die Anmeldung online durchzuführen. Dabei war für die Erfassung nicht einmal ein eigener Internetanschluss oder Computer erforderlich. "Wir hatten alle Eltern, deren Kinder auf Wartelisten bei den Kitas standen, gebeten, die Daten in das System einzugeben. Das konnte man auch in der Kita oder beim Jugendamt machen lassen", sagt Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage. Die Daten mussten nun nachträglich eingebracht und manuell erfasst werden, was sehr zeitaufwändig gewesen sei. Danach ergab sich eine Zahl von insgesamt 751 Kindern, die einen Anspruch auf Betreuung haben. Davon sind 463 im U3-Bereich und haben ab 1. August einen Anspruch auf einen Kita- oder einen Tagespflegeplatz.

Nachforschungen der Verwaltungsmitarbeiter ergaben allerdings, dass davon 112 Kinder bereits einen Betreuungsplatz hatten. "Manche Eltern wollen zum Beispiel von der Tagespflege auf einen Kita-Platz wechseln", erläutert Mielke-Westerlage. Die Betreuungsverträge wurden schon an die Eltern verschickt. Allerdings nicht an alle. Manche beklagten sich, dass sie selbst noch nichts erhalten haben, Bekannte hingegen gleich drei Verträge im Briefkasten gehabt hätten.

Das liege auch daran, dass einige Eltern ihre Kinder aus Angst, keinen Betreungsplatz zu bekommen, mehrfach anmelden, hieß es bei der Verwaltung. Das allerdings führt dazu, dass auf Grundlage der reinen Anmeldezahlen nicht ermittelt werden kann, wie groß der Bedarf ist. Die Jugenddezernentin hofft, dass man das Durcheinander noch in dieser Woche entwirren kann. Denn die Einrichtungsleitungen müssen im System des Kita-Navigators einen Vermerk einfügen, wenn sie einen Platz vergeben haben. Das sollen sie bis heute tun. "Dann haben wir einen Überblick darüber, wer noch keine Zusage erhalten hat", ergänzt Mielke-Westerlage.

Ob jedes Kind den gewünschten Platz erhalten wird, könne sie nicht sagen. Das liege auch daran, wie in den einzelnen Kitas die Entscheidungen für die Platzvergabe getroffen würden. Die Stadt wird durch neue Kitas wie in Büderich am Flehkamp (knapp 100 Plätze) und in Bösinghoven neue Plätze schaffen, die zum 1. Dezember belegt werden können. Außerdem sollen Übergangsgruppen in einigen Kitas eingerichtet werden. "Bis Ende des Jahres müssten alle Kinder über drei Jahren einen Kitaplatz haben, die Unter-Dreijährigen werden zum Teil in der Tagespflege unterkommen", sagt Mielke-Westerlage.

(RP/EW)
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