Meerbusch Edeka in der Warteschleife

Düsseldorf · Uwe Nettersheim, der in Büderich bereits zwei Edeka-Filialen erfolgreich betreibt, will den Frischemarkt auf dem Ostara-Gelände übernehmen. Doch es tut sich nichts. Nettersheim wartet auf Signale aus Politik und Verwaltung.

Das verbale Tauziehen um die Errichtung des Frischemarktes auf dem ehemaligen Ostara-Gelände in Osterath ist in vollem Gange. Der bestehende Einzelhandel im alten Ortskern wehrt sich, die Bezirksregierung moniert die städtischen Pläne, während Großteile der Meerbuscher Politik für den Markt plädieren. Bei all dieser Ungewissheit mutet es fast schon merkwürdig an, dass der neue Betreiber des geplanten Edeka-Marktes schon lange feststeht. Es wird der vor allem Büderichern bekannte Uwe Nettersheim.

Der Geschäftsmann betreibt bereits die beiden Edeka-Filialen in Meerbuschs größtem Stadtteil. Und Nettersheim sitzt gewissermaßen auf heißen Kohlen. "Wir warten auf grünes Licht, der Bauantrag liegt in der Schublade und könnte sofort zum Amt", sagt Nettersheim. Ob Inneneinrichtung oder Regalausstattung — Nettersheim hat mit Edeka vertraglich bereits im Detail abgestimmt, wie der neue Markt aussehen soll.

Genau wie der bestehende Handel leidet auch Nettersheim unter der ungewissen Situation. Um von seinem Wohnort die Märkte in beiden Stadtteilen bestens erreichen zu können, ist Nettersheim eigens mit seiner Familie von Leverkusen nach Strümp gezogen. "Wir haben gebaut und wohnen dort seit März 2009."

Bereits vor zwei Jahren ist die Edeka-Gruppe mit dem Angebot an Nettersheim herangetreten, den Markt in Osterath zu betreiben. Wohl wissend, dass dieser in Büderich gemeinsam mit Ehefrau Gabrielle zwei florierende und beliebte Geschäfte aufgebaut hat. "Natürlich haben wir am Anfang überlegt, aber der Frischemarkt kann für Osterath auch eine Chance werden", sagt Nettersheim, der in Osterath zwischen 80 und 100 neue Mitarbeiter einstellen würde.

Die Aufregung um das ganze Thema kann er nur bedingt verstehen. "Es wird ja ein reiner Frischemarkt, wir werden keine non-food Waren anbieten." Allenfalls für Rewe und Kaisers könne der 3000-Quadratmeter-Markt zum Problem werden, räumt Nettersheim ein. Er selbst geht mit dem ehrgeizigen Vorhaben auch finanzielle Risiken ein. "Für die Einrichtung muss ich einen Kredit in Millionenhöhe aufnehmen. Hinzu kommen Miete und Gehälter, das muss man erst einmal reinholen", sagt er. Standortgutachten prophezeien indes gute Umsätze, da auch Kaufkraft im Krefelder Süden abgezogen werden könne. "Synergieeffekte, die auch Osterath zu Gute kämen", meint Nettersheim.

Für seine eigenen Märkte in Büderich, könnte die Filiale in Osterath ebenfalls Konsequenzen haben. "Mal sehen, wie sich dort dann der Umsatz entwickelt, schließlich haben wir auch viele Kunden aus Lank und Osterath bei uns", blickt Nettersheim voraus. "Gegebenenfalls müssten wir einen Markt schließen." Das alles aber ist Zukunftsmusik. Im Moment kann Nettersheim nur warten und hoffen. "Es wäre toll, wenn wir so schnell wie möglich loslegen könnten."

(RP)
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