Meerbusch Eigene Boxen für die Fahrräder

Meerbusch · Gutachter empfehlen im Radverkehrskonzept für die Stadt Meerbusch, Abstellanlagen aufzustellen. Noch fehlen solche Anlagen in Meerbusch. Lediglich an den Haltestellen des ÖPNV gibt es Plätze, an denen man das Rad sichern kann.

 Mögliches Vorbild für Meerbusch: Am Bahnhof in Düsseldorf-Benrath wurden diese Boxen ebenfalls aufgestellt.

Mögliches Vorbild für Meerbusch: Am Bahnhof in Düsseldorf-Benrath wurden diese Boxen ebenfalls aufgestellt.

Foto: von Ameln

Für die Attraktivität des Radverkehrs spielen die Abstellmöglichkeiten an Quelle und Ziel einer Fahrt eine große Rolle. Wer sein (höherwertiges) Rad nicht vernünftig anketten oder es sicher unterbringen kann, wird es eher in der Garage oder im Keller stehen lassen. Doch in Meerbusch mangelt es an diesen modernen Abstellanlagen, sowohl in den Wohngebieten, vor Häusern und im Zentrum. Lediglich an den Haltestellen des ÖPNV gibt es Plätze, an denen man das Rad an massiven Bügeln sichern kann, und die oft auch überdacht sind.

 Am S-Bahnhof in Langenfeld gehören Fahrradboxen zum Straßenbild dazu.

Am S-Bahnhof in Langenfeld gehören Fahrradboxen zum Straßenbild dazu.

Foto: Matzerath

Das neue Radverkehrskonzept listet etliche Eigenschaften auf, die moderne Abstellanlagen haben sollten: Diebstahlsicherheit, Bedienungskomfort, Standsicherheit, Witterungsschutz, Sicherheit vor Vandalismus, Nähe zum Ziel und Sichtbarkeit. Die Gewichtung dieser Anforderungen richtet sich nach dem Fahrtzweck und der Aufenthaltsdauer. Wenn das Rad nur kurz geparkt wird, wenn man einkaufen oder zum Arzt will, will man es sicher und in der Nähe parken. Dazu müssen ausreichend Möglichkeiten vorhanden sein, damit die Räder nicht wild geparkt werden und in der Gegend herumstehen. Am Bahnhof, der Haltestelle oder an der Wohnung ist Diebstahl, Vandalismus und Wetterschutz ein wichtiges Thema.

Typisch für die Meerbuscher Radabstellanlagen in den Zentren ist, dass viele Räder daneben abgestellt werden, weil diese nur die Möglichkeit bieten, das Vorderrad einzuschieben, was weder den Speichen zuträglich ist noch die Möglichkeit bietet, das Rad anzuketten. Oft sind diese Vorderradhalter auch viel zu eng nebeneinander angeordnet. Gerade vor Geschäften sieht man oft die "klassischen" mit Reklameaufdruck versehenen und viel zu kleinen Abstellanlagen, die sich leicht versetzen lassen. Die Gutachter empfehlen, in den Zentren die nicht bedarfsgerechten Abstellanlagen durch solche mit Anlehnbügeln in ausreichender Kapazität zu ersetzen. Reicht der Platz nicht aus, könnten auch durchaus Pkw-Parkplätze in Fahrradparkplätze umgewidmet werden, zum Beispiel am Einkaufszentrum Bommershöfer Weg. An Schwerpunkten wie dem Dr.-Franz-Schütz-Platz, aber auch an Sportanlagen und Schulen sollten größere überdachte Anlagen geschaffen werden.

Für Berufspendler können zudem Fahrradboxen von Interesse sein. Die Stadt bemüht sich schon seit einiger Zeit, für Standorte an Park & Ride-Parkplätzen, diese zu installieren. Bisher scheiterte das an einem fehlenden Landeszuschuss. Wenn die DB-Unterführung am Osterather Bahnhof realisiert ist, gäbe es Potenzial für eine Radstation für bis zu 150 Fahrräder, wo diese nicht nur sicher untergestellt, sondern möglicherweise auch Räder gemietet und repariert werden könnten, sagen die Gutachter. Im Kreis hat neben Neuss auch Grevenbroich solch eine Möglichkeit geschaffen, die 170 videoüberwachte Stellplätze anbietet. Von Großstädten wie Münster (3300 Plätze) oder Düsseldorf (500 Plätze) ganz zu schweigen.

(RP)
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