Meerbusch Ein Ausflug über den Rhein

Meerbusch · Fähre tuckert den ganzen Tag von Kaiserswerth nach Langst-Kierst

Hier, direkt am Wasser, lässt es sich aushalten. Noch sind es keine 30 Grad, es weht eine leichte Brise, der Himmel ist etwas diesig. Die ersten Sonnenanbeter haben sich am Rheinufer für den Rest des Tages platziert. Liegestuhl, Sonnenschirm, kleines Picknick. Von der anderen Rheinseite nähert sich Michaela, die Fähre. Sie fährt und fährt und fährt. Auch wenn gestern nicht so viele Radler, Autos oder Spaziergänger von Kaiserswerth nach Langst-Kierst und umgekehrt wollten. Michaela fährt hin und her, setzt alle paar Minuten über und lädt Düsseldorfer oder Meerbuscher auf und bringt sie ans andere Ufer.

Die Passagiere sind bunt gemixt. Hier eine Gruppe, die aus einem kleinen Bus aussteigt und offensichtlich in Ausflugslaune ist, dort ein paar Geschäftsleute, die mit ihren Audis oder BMW die schnelle Verbindung nutzen wollen. Dann eine Skaterin, die aus Sicherheitsgründen flott die Rollerblades auszieht, damit sie nicht ausrutscht, oder die Großeltern, die ihren Enkeln die Kaiserpfalz auf der anderen Rheinseite zeigen wollen. Immer wieder kommen Fußgänger, um einen Blick auf die andere Seite zu werfen, drehen wieder um, um ihren Spaziergang fortzusetzen.

Die Temperaturen steigen merklich. Mittlerweile sind es 30 Grad. Ein Pärchen steigt aus seinem Porsche, zugelassen im Kreis Viersen, und setzt sich auf die schattige Terrasse des Hotels Vier Jahreszeiten. Er bestellt Prosecco, sie Orangensaft, beide wollen zum Mittagessen bleiben.

In Sichtweite auch die Wohnmobile des Campingplatzes, auch hier geht alles seinen entspannten Gang, verbreitet sich eine Ruhe, genießt man den Sonnentag und die Urlaubsatmosphäre. Die einzigen Geräusche kommen von den Vögeln oder der Fähre Michaela, wenn sie sich tuckernd nähert.

Die Sonnenanbeter am kleinen Strand haben mittlerweile ihre Position verändert. Er war mal kurz bis zur Brust ins Wasser eingetaucht, sie erfrischt nur ihre Füße. Dann stehen beide am Ufer und werfen Steinchen. Ach nee, Brotreste. Sonst wären nicht so viele offenbar hungrige und zahme Enten zu ihren Füßen und würden auf ihr Mittagessen warten.

Das Thermometer steigt, jetzt sind es 33 Grad. Michaela fährt immer noch hin und her, jeden Tag bis 20 Uhr.

(RP)
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