Meerbusch Ein bisschen Hamburg in Büderich

Meerbusch · Vor 50 Jahren hat Karl-Heinz Schnoor mit weiteren Mitgliedern Grün-Weiß-Rot Büderich gegründet. Der damalige Vorsitzende stammte vom Hamburger Sportverein. Es entstand eine lange Freundschaft zu den Büderichern

 Im Gründungsjahr 1964 besuchten die GWR-Leichtathleten ihren Patenverein, den Hamburger SV.

Im Gründungsjahr 1964 besuchten die GWR-Leichtathleten ihren Patenverein, den Hamburger SV.

Foto: GWR

Es ist eine ungewöhnliche Patenschaft für so einen kleinen Verein. Karl-Heinz Schnoor, damaliger Handballer des Hamburger Sportvereins, gründete nach seinem Umzug an den Niederrhein den Grün-Weiß-Rot (GWR) Büderich. Er sorgte für eine Freundschaft zwischen dem großen namhaften Profiklub und dem kleinen Verein am Niederrhein. Und der Name Schnoor zog sehr schnell zahlreiche Mitglieder an. So hatte der GWR bereits in den 1970er Jahren 727 Mitglieder. Die Mitgliederzahl ist über die 50 Jahre konstant geblieben. Aktuell gibt es 747 Sportler beim GWR, der dieses Wochenende sein Jubiläum mit einem Sportwochenende feiert.

 Am 7. Dezember 1968, bereits vier Jahre nach Vereinsgründung erfolgte der erste Spatenstisch zum Bau des GWR-Klubhauses und der Tennisanlage. Im Vordergrund stehen Vereinsgründer Karl-Heinz Schnoor und der damalige Büdericher Bürgermeister Ernst Handschumacher.

Am 7. Dezember 1968, bereits vier Jahre nach Vereinsgründung erfolgte der erste Spatenstisch zum Bau des GWR-Klubhauses und der Tennisanlage. Im Vordergrund stehen Vereinsgründer Karl-Heinz Schnoor und der damalige Büdericher Bürgermeister Ernst Handschumacher.

Foto: GWR Büderich

Die Freundschaft zwischen dem HSV und den Büderichern wurde in den ersten Jahren sehr gepflegt. Es entstand einer reger Austausch zwischen den Klubs. Man besuchte sich gegenseitig und nahm an Wettkämpfen teil. Im Gründungsjahr reisten die Büdericher Leichtathleten in den Norden und verfolgten zunächst das Bundesligaspiel HSV gegen Karlsruhe. Am nächsten Tag traten die Athleten gegen die Freunde in Wettkämpfen an.

Von Beginn an mit dabei waren Christa Wierichs und ihr heutiger Mann Bernd. "Da wir damals noch nicht volljährig waren, gehören wir nicht zu den Gründungsmitgliedern", erinnert sich Christa Wierichs, die heute mit ihrem Mann vor allem noch aktiv Tennis im GWR spielt. Zudem leitet die 67-Jährige die Gymnastikgruppe der Grün-Weiß-Roten und hat lange die Kinder trainiert. Sie erinnert sich gerne an den Kontakt zum HSV. "Das waren schöne Wochenenden. Wir waren teilweise in Familien untergebracht und hatten viel Spaß", sagt Christa Wierichs.

Die Idee, einen neuen Sportverein in Büderich zu gründen, entstand 1964 aus der Unzufriedenheit der Büdericher. "Das Leichtathletik-angebot war damals nicht sehr groß", erläutert der heutige GWR-Präsident Robert Bertling. "1966 entstanden auch die Tischtennis-, die Hockey- und die Schwimmabteilung. 1968 kam noch Tennis dazu, das heute mit rund 440 Mitgliedern die größte Abteilung des Klubs darstellt. Sie ist quasi das Aushängeschild des Vereins.

Während zu Beginn noch vor allem die Leichtathleten die meisten Zuläufe hatten, hat sich dies im Laufe der Jahre verschoben. "Seitdem die Leichtathleten größtenteils keinen Leistungssport mehr betrieben hatten, schrumpfte die Abteilung", sagt Bertling. "Ab 1974 ließ das Stadion von seiner Kapazität keine Großveranstaltung mehr zu." Konstant geblieben, ist hingegen die Schwimmabteilung. Sie wird seit 30 Jahren von Heidi Guhl trainiert, die in ihrer aktiven Zeit mehrmalige deutsche und Europameisterin geworden ist. "Zudem hat sie weitere Titel im Seniorenbereich erzielt", sagt Bertling.

Neben Guhl gab es noch weitere Sportprominenz, die aus dem Büdericher Verein hervorgegangen ist. Dreispringer Peter Bouschen etwa ist viermaliger deutscher Meister und wurde bei den olympischen Spielen in Los Angeles 1984 Fünfter. Darüber hinaus trainierte beim GWR Jamilon Mülders. Der Hockeyspieler wurde 2002 in Kuala Lumpur mit den deutschen Herren Weltmeister. Seit 2013 ist er Damen-Bundestrainer.

Um noch viele weitere Jubiläen zu feiern, plant der Vereinsvorstand bereits den Tennisbereich zu erweitern. "Wir wollen noch weitere Plätze anlegen, damit wie die Traglufthalle ganzjährig stehen lassen können", sagt Bertling, der nun seit neun Jahren die Geschicke des GWR leitet. Zudem muss geklärt werden, was in naher Zukunft mit den Schwimmern geschieht. "Wegen der Sanierung des Stadtbades müssen die Schwimmer bald ausweichen", erläutert Christa Wierichs.

(RP)
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