Meerbusch Ein Wimbledon-Sieger und drei Top-100-Spieler

Meerbusch · Rund 500 Zuschauer verfolgten gestern beim ATP Challenger in Büderich packende Tennis-Partien. Heute spielen Publikumsliebling Dustin Brown und Doppel-Wimbledon-Sieger Philipp Petzschner

 Legte sich gestern mit dem Schiedsrichter an und verlor seine Partie gegen den Spanier Jordi Samper-Montana knapp: Philipp Petzschner.

Legte sich gestern mit dem Schiedsrichter an und verlor seine Partie gegen den Spanier Jordi Samper-Montana knapp: Philipp Petzschner.

Foto: Stephan Frings

Die Tennisfans mussten lange warten, bevor sie in Büderich einen der wenigen Paradiesvögel der internationalen Tennisszene in Aktion sahen. Doch auch Dustin Brown (Tennis-Weltrangliste 83) musste sich in Geduld üben, bevor er seine Rasta-Locken und seine Spielkunst dem Publikum beim Match des Tages beim ATP Challenger im Sportpark Meerbusch präsentieren konnte. Die Matches vor der Partie Brown gegen den Italiener Riccardo Bellotti (241) hatten viel Spannung gebracht und waren teilweise erst nach drei Sätzen beendet. Mit fast zwei Stunden Verspätung, um 19.30 Uhr, schlug Brown erstmals auf. Und dann war es eine eher einseitige Partie. Zu überlegen gestaltete Brown seinen 6:4, 6:2 Erfolg. Der "Rastafari" erarbeitete sich ein Break im ersten und zwei im zweiten Satz, damit war der "Drops gelutscht". "Sportlich war das Match of the day die Partie zwischen Andreas Haider-Maurer und Philipp Davidenko. Was die beiden geboten haben war unglaublich und großes Tennis", erklärte Turnierdirektor Marc Raffel. Der Österreicher Haider-Maurer (61) und der Russe Philipp Davydenko (565), der sich durch die Qualifikation gespielt hatte, beharkten sich nach allen Finessen der Tenniskunst. Das Duell entschied schließlich der Österreicher mit 7:5, 5:7 und 6:1 für sich. "Haider-Maurer war richtig heiß, wurde aber von Davydenko teilweise überpowert. Der Russe hatte ja auch schon drei Spiele gemacht und war im Turnierrhythmus. Da ist es auch für einen in der Weltrangliste besser postierten Spieler schwer, sofort dagegen zu halten", erläutert Raffel.

Überraschungen blieben am ersten trockenen Tag des ATP Challengers aus. So war auch die knappe Niederlage des Doppel-Wimbledon-Siegers Philipp Petzschner (398) gegen den Spanier Jordi Samper-Montana (213) nicht unerwartet. Petzschner versuchte zwar alles, legte sich sogar mit dem Schiedsrichter an und redete sich so in eine aggressive Spielstimmung, doch im Tiebreak des zweiten Satzes hatte der Doppelspezialist deutliche Konzentrationslücken und verlor. "Aber wo, außer beim Rasenturnier in Halle, werden einem drei Top-100 Spieler und ein Wimbledonsieger an einem Turniertag geboten", meinte Raffel. Am ersten Tag des Hauptfeldes konnten die gut 500 Zuschauer mehr als acht Stunden richtig gutes Tennis bei 16 Matches verfolgen. Jetzt ist bis auf ein paar Doppel nach den Verschiebungen der ersten beiden total verregneten Turniertagen so ziemlich alles wieder im Plan. Je trockener das Wetter an Tag drei wurde, desto entspannter konnte Raffel seinem Job als Turnierdirektor nachgehen. Wobei ihm der Tag der ersten Hauptrunde organisatorisch einiges abverlangte. "Weil wir zeitgleich auf vier Plätzen gespielt haben, mussten wir mit den Ballkindern und Linienrichtern ganz schön jonglieren", so Raffel.

Heute beginnt auch das Doppelturnier. Da haben alle, die Brown und Petzschner im Einzel verpasst haben, eine neue Chance, die beiden Deutschen zu sehen. Petzschner, der aktuell in der Doppel-Weltrangliste auf Position 55 steht, spielt zusammen mit Tim Pütz (265). Brown tritt mit dem Australier Junaid Rameez (78) an.

(RP)
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