Meerbusch Eine Frau für die Verwaltung

Meerbusch · Friederike Kolkmann aus Neuss unterstützt seit Jahresanfang Pfarrer Berning von der Mauritius-Kirchengemeinde.

 Friederike Kolkmann in ihrem neuen Büro der Pfarrgemeinde.

Friederike Kolkmann in ihrem neuen Büro der Pfarrgemeinde.

Foto: Kir

Zum ersten Mal hat die Pfarrgemeinde St. Mauritius und Heilig Geist eine Verwaltungsleiterin: Die 52-jährige Friederike Kolkmann aus Neuss hat ihren Job mit Jahresbeginn angetreten.

Diese Position ist neu im Bistum Köln und wurde geschaffen, um die Pfarrer von Verwaltungsarbeit zu entlasten. Nach einer zweijährigen Erprobungsphase sind inzwischen 80 von 150 Stellen im Bistum besetzt. "Das Bistum Köln ist bundesweit das erste, das diese Neuerung einführt", sagt Pfarrer Michael Berning. Er steht diesem Schritt des Bistums sehr positiv gegenüber, denn sie erlaube es ihm, seine eigentliche pastorale Aufgabe zu intensivieren. "So kann ich auch einmal einen spontanen Krankenbesuch machen, was mir bisher meine Zeit kaum erlaubte", erklärt er. Oder er könne neue Projekte anstoßen. "Manche Pfarrer stehen der Neuerung skeptisch gegenüber. Man muss delegieren können. Das ist auch eine Machtfrage", sagt der Pfarrer. Mit einem Lächeln im Gesicht gibt er zu, dass die Verwaltungsarbeit nie sein Ding gewesen sei. Sie habe ihn rund zwei Stunden pro Tag gekostet, und er sei nicht einmal dazu ausgebildet gewesen. Manches hätten auch Ehrenamtliche erledigt.

Ganz anders sieht das bei Kolkmann aus. Sie ist studierte Juristin und Rechtsanwältin für Arbeitsrecht. 14 Jahre lang hat sie sich bereits in ihrer Neusser Gemeinde ehrenamtlich im Kirchenvorstand um Personal und Kindergärten gekümmert. Da war der Schritt, sich um die Dreiviertel-Stelle als Verwaltungsleiterin zu bewerben, nur folgerichtig. Ausgesucht und angestellt wurde sie vom Bistum, aber Berning hatte ein Mitspracherecht. "Wir wollen ja als Team arbeiten. Da muss die Chemie stimmen", sagt er.

Kolkmann hat ihr Büro in der ehemaligen Wohnung der Haushälterin. Es riecht noch nach frischer Farbe, und passende Bilder für die Wände fehlen auch noch. Ansonsten hat sie sich in den ersten Wochen bei vielen Ansprechpartnern vorgestellt und in ihre Aufgaben eingearbeitet. Die Mutter von drei Kindern kümmert sich in St. Mauritius und Heilig Geist besonders um das Personal der Kitas und der Kirche.

Das Pastoralteam fällt jedoch nicht in ihr Ressort. Außerdem bereitet sie die Sitzungen des Kirchenvorstands vor, klärt Fragen und Aufgaben mit dem Bistum ab, kümmert sich um bauliche Dinge und nimmt an allen Dienstbesprechungen teil. Die praktizierende Katholikin spielt in ihrer Freizeit Geige und Bratsche, joggt und rudert.

(RP)
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