Meerbusch Eine Nacht fürs Wiedersehen und Feiern

Meerbusch · Vor allem Osterather, die schon länger nicht mehr im Stadtteil wohnen, treffen sich am Tag vor Weihnachten in der Heimat, um alte Freunde wiederzusehen. Weil die "Scheinheilige Nacht" immer größer wird, waren Polizei und Ordnungsamt mit im Einsatz.

 Stammgäste der Scheinheiligen Nacht: Ruth Horbach (l.) und Steffi Reindahl

Stammgäste der Scheinheiligen Nacht: Ruth Horbach (l.) und Steffi Reindahl

Foto: Dackweiler Ulli

30 Jahre ist es her, dass im Kanapee zum ersten Mal unter dem Motto "Scheinheilige Nacht" gefeiert wurde. Über die Jahre hat sich der Termin fest etabliert, viele andere Lokale machen mit - und so feierten in diesem Jahr rund 700 Osterather mitten im Ort, zogen von einer Kneipe zur anderen, trafen alte Freunde wieder, tanzten und feierten. Am Ende der Veranstaltung meldet die Polizei einen "ruhigen Verlauf". Vier Partygäste wurden des Platzes verwiesen, einer wurde wegen Wildpinkels verwarnt, ein weiterer nach Randale für einige Stunden in Gewahrsam genommen. 23 Polizeibeamte waren unter Leitung von Dirk Rodenbücher im Einsatz, ebenso Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes. Gemeinsam mit den Security-Kräften, die die Kneipen eingesetzt hatten, sorgten alle miteinander für einen sicheren und reibungslosen Ablauf der Nacht, die bis zum frühen Morgen dauerte.

Mit dabei im Kanapee war auch Ruth Horbach aus Erkelenz. Die 50-Jährige stammt ursprünglich aus Osterath und kommt seit 25 Jahren zur Scheinheiligen Nacht in ihre alte Heimat zurück. "Die Atmosphäre ist super, es läuft gute Musik, und es herrscht ein familiärer Umgang", sagt sie. So etwas finde man nicht überall. "Perfekt zum Feiern und Spaß haben." Vor zehn Jahren brachte Ruth Horbach deswegen auch ihre Freundin Steffi Reindahl aus Tietz mit. Die 49-Jährige kommt seitdem immer mit und lobt "die Live-Musik" und "das tolle Ambiente". Die beiden feierten mit rund 250 anderen im Kanapee zur Live-Musik der Rock-Cover-Band "Pfund". Dort arbeitet auch Susanne Eglinski: "In diesem Jahr waren die 250 Karten schon lange vorher ausverkauft." Im "Dörper" wird die Scheinheilige Nacht seit 21 Jahren gefeiert, meistens mit einer Live-Band. In diesem Jahr sorgte die Vintage-Rock-Cover-Band "Itchy C" für Stimmung. Geschäftsführer Antonios Kostidis: "Wir haben 100 Karten verkauft, jetzt sind wir voll." Die Freundinnen Melanie, Sabine, Silke und Andrea sind fast jedes Jahr dabei. "Wir beschwören die alten Zeiten herauf und treffen Bekannte und Freunde. Wir schätzen außerdem die Live-Band sehr."

 Die Live-Band "Pfund" ermunterte im Kanapee die rund 250 Gäste zum Tanzen und Feiern.

Die Live-Band "Pfund" ermunterte im Kanapee die rund 250 Gäste zum Tanzen und Feiern.

Foto: Ulli Dackweiler

Zur Musik einer Band konnten die 150 Gäste der Depesche zwar nicht tanzen, dafür aber zur Musik, die ein DJ auflegte. Geschäftsführer Bari Hajrizi: "Wir machen das jetzt im 18. Jahr, und es ist einfach zur Tradition geworden."

Auch Lian Kraus aus Osterath war mit seinen Freunden bei der Scheinheiligen Nacht. Der 19-jährige Student wohnt nach dem Abitur jetzt zwar in Paderborn, kommt aber zu Weihnachten regelmäßig nach Hause. "Ich freue mich dann, meine Schulfreunde wieder zu sehen und Spaß zu haben. Die Scheinheilige Nacht bringt alle wieder zusammen."

(phib/ak)
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