Meerbusch Einmaliger Tag für drei Schützen-Generationen

Meerbusch · Die Mutter des Strümper Königs Karl-Wilhelm Steinfort betrachtete gestern bei der Parade am Rand voller Stolz Sohn und Enkel.

 Karl-Wilhelm I. mit Ehefrau und Königin Dagmar gestern Mittag bei der Parade in Strümp. Vom Straßenrand aus applaudierten viele Bürger, auch die Mutter des Königs, Anni Steinfort.

Karl-Wilhelm I. mit Ehefrau und Königin Dagmar gestern Mittag bei der Parade in Strümp. Vom Straßenrand aus applaudierten viele Bürger, auch die Mutter des Königs, Anni Steinfort.

Foto: Ulli Dackweiler

Sonntagnachmittag, 16.45 Uhr. Die 82 Jahre alte Anni Steinfort wartet auf die Parade der Strümper Schützen auf dem Fouesnantplatz. Für sie ist es ein ganz besonderer Moment. Vor 36 Jahren stand sie selbst mit ihrem Mann Karl Steinfort als Königspaar auf dieser prachtvollen Tribüne im Mittelpunkt, von der aus nun ihr Sohn Karl-Wilhelm I. mit Ehefrau und Königin Dagmar auf ein Meer aus Schützen und Schaulustigen heruntersieht. Die Dame sieht außerdem voller Stolz auf den jungen Mann im blauen Waffenrock mit dem feschen Zweispitz und dem roten Federbusch, der seinem Vater meldet, dass das Regiment zur Parade aufmarschiert ist.

Diese Szenerie gibt es nur in Strümp und sie ist der Tatsache geschuldet, dass General Andreas Steinfort erst 33 Jahre alt ist. Dass er seinen Vater bei der Meldung siezt, ist für den Technischen Koordinator der St. Mauritius-Therapieklinik schon etwas seltsam. Dass die geliebte Oma dabei zusieht, macht ihn aber zugleich mächtig stolz. "Das ist wirklich absolut einmalig", berichtet der 33-Jährige, der erst am Vortag zum General befördert worden ist.

 Sie schmücken stets das Fest: die Marketenderinnen.

Sie schmücken stets das Fest: die Marketenderinnen.

Foto: Dackweiler Ulli

Von Nervosität ist allerdings von Anfang an nicht viel zu merken, zu oft hat er schon das Kommando übernommen - und doch, der Blick gleitet immer wieder zur Uhr. Stimmt der Zeitplan noch? - Ja. Alles ist bereit!

Die Schützen ziehen in ordentlichen Reihen auf dem Fouesnantplatz auf und nehmen die Formation zur Serenade ein. Denn erst einmal sind es die acht Musikeinheiten, die Königshaus und Festgäste mit schmissigen Märschen erfreuen, während die Schützen im "Rührt Euch" die letzte Atempause vor ihrem großen Einsatz genießen.

Als die letzten Töne verklingen, schaut General Andreas Steinfort noch einmal auf die Uhr und lässt die Kompanien pünktlich zur Parade vor seinem königlichen Vater aufmarschieren. Die Kommandos sitzen - alles läuft wie am Schnürchen. Grenadiere und Husaren, Schill'sche Offiziere und Jäger, stramme Landsknechte und malerische Marketenderinnen, lässige Mariner und wilde Rebellen geben an diesem Nachmittag ein vielfältiges und buntes Bild ab. Grüßend ziehen Männer, Frauen und Jugendliche am Königshaus vorüber.

Für Andreas Steinfort und seinen Stab ist die Feuerprobe damit erfolgreich überstanden. Und auch wenn es in den kommenden Jahren noch einiges zu tun gibt, ist für General Andreas Steinfort, König Karl-Wilhelm I. und Königinmutter Anni der Tag perfekt. Drei Generationen Steinfort - alle haben sie gestern im Kreise ihrer Schützen etwas Einmaliges erlebt.

(RP)
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