Meerbusch Entspannter Auftakt beim ATP-Turnier

Meerbusch · Rund 500 Zuschauer sahen sich an den ersten beiden Tagen die Qualifikationsspiele des ATP-Challenger-Turniers in Büderich an. Heute Mittag ab 13 Uhr beginnen die Spiele der Hauptrunde

 Gero Kretschmer beim Qualifikationsspiel für das Hauptfeld auf der Anlage am Hülsenbuschweg.

Gero Kretschmer beim Qualifikationsspiel für das Hauptfeld auf der Anlage am Hülsenbuschweg.

Foto: Boris Schmidt

Wo kann man bequem in einem Liegestuhl, der auf feinkörnigem Sand steht, Tennis-Weltranglistenspieler bei deren schweißtreibender Arbeit zusehen? In dieser Woche im Sportpark Büderich beim Maserati Challenger Turnier, wobei die Atmosphäre eher einen relaxten Urlaubstag als an anstrengenden Leistungssport erinnert. Die Kombination von beidem macht aber die Faszination des Turniers im Sportpark aus.

Am Wochenende stand die Vorqualifikation an, bei der die letzten vier Plätze für das Hauptfeld ausgespielt wurden.

Heute ab 13 Uhr geht es mit der Hauptrunde los, da greifen die Spieler ein, deren Qualitäten einige bereits unter die Top-100 der Weltrangliste geführt hatten. So auch Björn Phau. Der gebürtige Darmstädter war einst die Nummer 59 der Tenniswelt, steht aber aktuell auf Rang 187. Was er sportlich so alles drauf hat, bewies der 33-Jährige erst gestern. Phau bezwang in der Tennis-Bundesliga, der Rechtshänder spielt für den TK GW Mannheim, den für TC BW Halle spielenden Robin Haase, und der ist immerhin aktuell Weltranglisten-61.

"Björn Phau wird das sogenannte Spiel des Tages bestreiten. Er tritt um 17.45 Uhr gegen den Belgier Germain Gigounon an", erläutert Turnierdirektor Marc Raffel. Er ist das Paradebeispiel, wie ein Tag beim Maserati-Challenger wirkt. Er ist entspannt, freundlich zu jedermann und beobachtet mit Tennisverstand die Matches. "Ich kann mich auf mein eingespieltes Team verlassen. Es sind alle dabei, mit denen ich bereits mehrere Future-Turniere in Kaarst organisiert habe", so Raffel.

Vor Ort ist für alles gesorgt. Schieds- und Linienrichter sowie Ballkinder sorgen für einen reibungslosen Ablauf des Turniers. Zuschauer werden durch Sonnenschirme, die Liegestühle, Getränke und Grillstände und eben Klasse-Tennis bestens versorgt. Sowieso hat der Diplom-Sportlehrer Raffel jede Menge Organisationserfahrung im Tennis. Er war jahrelang Teamchef des Tennis-Bundesligiste TC BW Neuss. Deshalb hat er auch gute Kontakte in die Bundesligaszene und konnte so einige wirklich interessante Spieler zum Challenger-Turnier nach Büderich locken.

Darunter sind unter anderem Jesse Huta-Galung (Weltrangliste 108), Filip Horansky (593), Jan Mertl (177), Pere Riba-Madrid (168), Dustin Brown (176), Simon Greul (164), Maximo Gonzales (254), Dominik Meffert (241) und Jan Hajek (125). Brown, der bereits für den Düsseldorfer Rochusclub in der Tennis-Bundesliga antrat, hat vor kurzem noch für internationales Aufsehen gesorgt, als er in Wimbledon beim wohl bedeutendsten Tennis-Turniers der Welt in der zweiten Runde den ehemaligen Weltranglisten-Ersten Lleyton Hewitt (Australien) bezwang. Für viele der Cracks ist es ein Turnier um die Ecke. So wohnen beispielsweise Phau in Köln, Huta-Galung direkt hinter der ndeutsch-niederländischen Grenze in Heel bei Roermond und Horansky bei Rochsuclub-Teamchef Detlev Irmler in Mettmann. Wahrscheinlich ist das auch ein Grund für die entspannte Turnieratmosphäre. Bekanntlich schläft sich ja nirgendwo besser als im eigenen Bett.

Turnierdirektor Raffel ist mit dem bisherigen Turnierverlauf zufrieden. "Wir hatten an den ersten beiden Tagen 500 Zuschauer. Ich denke, die, die schon hier waren, werden auch wiederkommen."

(RP)
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