Meerbusch Erster FSJ'ler für die Lanker Gemeinde

Meerbusch · Für die evangelische Kirchengemeinde in Lank ist Hendrik Kunz ein Novum. Der 18-Jährige ist der erste, der bei Ihnen ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Und er hat einen guten Draht vor allem zu den Kindern und Jugendlichen.

 Der FSJ'ler Hendrik Kunz (M.) kümmert sich um den Gemeinde-Nachwuchs. Pfarrerin Heike Gabernig (3.v.r.), Martina van Gebern (2.v.l.) und Ernst-Herrmann Eckes (r.) sind froh über die Unterstützung.

Der FSJ'ler Hendrik Kunz (M.) kümmert sich um den Gemeinde-Nachwuchs. Pfarrerin Heike Gabernig (3.v.r.), Martina van Gebern (2.v.l.) und Ernst-Herrmann Eckes (r.) sind froh über die Unterstützung.

Foto: Achim Hüskes

Direkt nach dem Abitur ein Studium aufnehmen? Das wollte Hendrik Kunz nicht. Der 18-Jährige aus Lank, der im Sommer am Krefelder Fabritianum seine Reifeprüfung ablegte, entschloss sich, eine Auszeit vom Lernalltag zu nehmen. Er wollte in Ruhe überlegen, welche Berufslaufbahn er einschlagen solle. Am 1. September begann er daher ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Evangelischen Gemeinde Lank, ein Novum für die Kirche.

Seine Wahl fiel auf diese Einrichtung, weil er in der Lanker Kreuzkirche konfirmiert wurde und seitdem dort ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit tätig war. "Ich habe in der Kinderkirche mitgeholfen und Jugendfreizeiten bis nach London und Coventry begleitet", erzählt Kunz. Seine Anfrage bei der Gemeinde kam gerade zur rechten Zeit. "Nach zehn Jahren hat Pfarrer Johann-Christoph Schmidt seinen Dienst bei uns beendet und wir konnten seine Stelle aufgrund des geänderten Zuweisungsschlüssels nicht wieder besetzen", erläutert Pfarrerin Heike Gabernig. Zwar kann der junge Freiwillige nicht einen Pfarrer ersetzen, aber Gabernig an anderer Stelle entlasten. Kunz wird schwerpunktmäßig im Kindergarten und in der Konfirmandenarbeit eingesetzt, soll aber auch andere Arbeitsfelder kennenlernen.

"Wir freuen uns über unseren ersten FSJ'ler", sagt nicht nur Gabernig, sondern auch Kindergartenleiterin Martina van Gerven. "Schon in den ersten Wochen habe ich gemerkt, dass Hendrik gut ankommt, besonders bei Jungen", sagt sie. "Aber er lässt sich auch gerne von den Mädchen in der Puppenecke bekochen."

Derzeit steht vor allem das Laternen basteln auf dem Programm, aber auch Fußball spielen wird immer vorgeschlagen. Gabernig hat gleichfalls bei der Konfi-Arbeit schon positive Erfahrungen gemacht: "Wenn ein Jugendlicher vom Glauben erzählt, ist das eine ganz andere Sache, als wenn es ein Erwachsener tut."

Der erste FSJ'ler wird von der Gemeindestiftung finanziert. "Das ist ein tolles Projekt, für das wir 5000 Euro eingesetzt haben", erklärt deren Vorsitzender Ernst-Hermann Eckes. Ob das im nächsten Jahr wieder möglich sein werde, vermag er noch nicht zu sagen: "Das Zinsniveau ist so niedrig, dass es gemeinnützige Stiftungen sehr schwer haben." Mit der Herausgabe von Büchern und CDs sowie der Veranstaltung von Literaturtees oder Benefizkonzerten sollen zumindest Spenden eingenommen werden.

(RP)
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