Kolumne: Kommentar Falscher Pragmatismus

Eine Stadt sollte sich schämen, dem lupenreinen Antidemokraten Hindenburg eine Straße zu widmen. Es waren die NSDAP-Mitglieder im Büdericher Gemeinderat, die nach 1933 der Hindenburgstraße ihren Namen gaben. Er hatte ohne Not Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt.

Peinlich, dass dieser Straßenname auch nach Kriegsende erhalten blieb. Erst recht peinlich, dass der Hauptausschuss diese Umbenennung auch im Jahr 2014 nicht kassiert hat. Und nicht minder peinlich der Versuch, Straßenschilder zu Mahnmalen zu erklären, um diese Entscheidung zu rechtfertigen.

Hinweistafel drunter und fertig? Zugegeben: Das ist pragmatisch. Und Pragmatismus in der Politik ist ein hohes Gut. In einem Bereich aber ist Pragmatismus fehl am Platze: wenn es um Gesinnung geht. Diese Lehre sollten wir Deutschen eigentlich gelernt haben. mrö

(RP)
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