Meerbusch FC Büderich bereitet sich auf Risikospiel vor

Meerbusch · Am 19. August empfängt der FC Büderich den Wuppertaler SV zum Pokalspiel. Die Begegnung wird von Polizei und Verwaltung als Risikospiel eingestuft. Ein neues Sicherheitskonzept soll Fanausschreitungen verhindern.

 Beim Spiel gegen den TuS Bösinghoven im Mai auf der Anlage des SSV Strümp hatten einige der rund 200 WSV-Fans einen TV-Kameramann attackiert. Die Polizei verhaftete daraufhin drei Männer. Unser Archivfoto zeigt WSV-Fans bei einer Partie im Oktober 2013 gegen den VfB Hilden.

Beim Spiel gegen den TuS Bösinghoven im Mai auf der Anlage des SSV Strümp hatten einige der rund 200 WSV-Fans einen TV-Kameramann attackiert. Die Polizei verhaftete daraufhin drei Männer. Unser Archivfoto zeigt WSV-Fans bei einer Partie im Oktober 2013 gegen den VfB Hilden.

Foto: Staschik, Olaf

In knapp zwei Wochen ist der Wuppertaler SV im Station am Eisenbrand zum Pokalspiel beim FC Büderich zu Gast. Die Polizei und der Fußballverband Niederrhein stufen die Partie als Risikospiel ein - die WSV-Anhänger haben in Fußballkreisen den Ruf, gewalttätig zu sein. Ausschreitungen in der Vergangenheit, etwa bei der Partie gegen den TuS Bösinghoven im Mai, bei der ein TV-Kameramann angegriffen wurde, verlangen ein neues Sicherheitskonzept, um den friedlichen Ablauf der Partie zu gewährleisten. Bei der Pokalpartie am 19. August sollen Heim- und Gastfans während des Spiels, das um 18.30 Uhr angepfiffen wird, so wenig wie möglich in Kontakt kommen.

Bereits seit einigen Wochen plant der FC Büderich zusammen mit Polizei, Verwaltung und Vereinsfunktionären des Wuppertaler SV den Ablauf der Partie. "Wir wollen ein schönes Fußballspiel ohne Zwischenfälle sehen", sagt Thomas Feldges, Vorsitzender des FC Büderich. "Schließlich haben wir noch nie gegen Wuppertal gespielt und wollen eine friedliche Premiere. Dafür haben wir alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen." Im Stadion am Eisenbrand wurde die linke Hälfte der Haupttribüne samt angrenzender Kurve für die Wuppertaler reserviert. "Wir erwarten insgesamt zwischen 600 und 1000 Fans", sagt Feldges. "Rund 300 Zuschauer sollen nach Einschätzung des WSV aus Wuppertal zu uns kommen." Die Sicherheitsmaßnahmen seien für rund 1500 Zuschauer ausgelegt. Die räumliche Aufteilung der Ränge biete genug Platz für beide Fanlager. Getrennt werden die Heim- und Gastfanblöcke während des Spiels durch hüfthohe Absperrgitter und 1,80 Meter hohe mobile Zäune. In der Halbzeitpause gibt es für beide Fangruppen separate Toiletten und Getränkestände. Zusätzlich zum verstärkten Polizeiaufgebot soll ein Sicherheitsdienst mit 45 Mitarbeitern das Stadion überwachen.

Von der U76-Haltestelle "Landsknecht" fährt der Schnellbus SB51 direkt zum Stadion. Zum Problem könnte allerdings die Abreise der Gastfans werden. Nach Abpfiff der Partie fährt der Bus nicht mehr, so dass die Wuppertaler Fans, die nicht per Auto anreisen, den Rückweg zu Fuß bis zur Haltestelle "Büderich Kirche" zurücklegen müssten. Ein Sicherheitsproblem? "Da haben wir keine Sorge", sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. "Die meisten Fans reisen erfahrungsgemäß mit dem Auto an. Sollten tatsächlich einige Wuppertaler zu Fuß gehen, werden sie von unseren Beamten zur Not bis zur Haltestelle begleitet."

Mit wie vielen Beamten die Polizei am Spieltag vor Ort sein wird, möchte Arnold im Vorfeld nicht bekanntgeben. Nur so viel: "Wir haben erfahrene und szenenkundige Beamte in Wuppertal, die einschätzen können, mit wie vielen Fans wir zu rechnen haben und ob gewaltbereite Personen darunter sein werden." Das Aufgebot der Polizei sei entsprechend groß und auf alle Umstände vorbereitet.

Auch die Meerbuscher Verwaltung, die das Sicherheitskonzept mitentwickelt hat, sieht dem Spieltag entspannt entgegen. "Da gibt es nichts zu befürchten", sagt Heiko Bechert, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung. "Zwar sind einige Wuppertaler Fans in der Vergangenheit durch aggressives Verhalten aufgefallen, aber unsere Vorkehrungen bei anderen Spielen haben sich als sehr effektiv herausgestellt."

(RP)
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