Meerbusch FDP: Geplanter Grundschulverbund soll nicht katholisch sein

Meerbusch · Die Liberalen beantragen, die städtische Erwin-Heerich-Schule zum Hauptstandort der Schule zu machen. Heute entscheidet der Schulausschuss

Vom kommenden Schuljahr an soll es in Osterath nur noch zwei statt drei Grundschulen geben. Die katholische Barbara-Gerretz-Schule und die städtische Erwin-Heerich-Schule sollen in einem Grundschulverbund zusammengehen. Neues Schulgebäude soll die Hauptschule am Wienenweg werden, die Ende des Schuljahres aufgelöst wird. So beschloss es der Stadtrat Ende Dezember.

Ungeklärt ist aber, welche der Schulformen - städtische oder Bekenntnisschule - künftig die Schulleitung stellen wird. Darüber soll heute in öffentlicher Sitzung der Schulausschuss entscheiden. Er tagt ab 17 Uhr im Verwaltungsgebäude am Dr.-Franz-Schütz-Platz. Bürger sind willkommen.

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, dass die Bekenntnisschule Hauptstandort des Grundschulverbundes wird, Teilstandort soll die Gemeinschaftsgrundschule werden. Damit müsste die Schulleitung des Grundschulverbundes katholisch sein.

Die Schulpflegschaft der katholischen Barbara-Gerretz-Schule hatte sich in einer Stellungnahme für den Verwaltungsvorschlag ausgesprochen, die Schulpflegschaft der Erwin-Heerich-Schule lehnte ihn ab.

Die FDP-Fraktion wird heute Nachmittag im Schulausschuss den Antrag stellen, dass es genau umgekehrt laufen soll: Hauptstandort soll die Gemeinschaftsgrundschule werden, Teilstandort die katholische Bekenntnisschule.

Laut Leitfaden soll in der Regel die Schule, die mehr Klassenzüge hat, zum Hauptstandort werden. Dieses Kriterium greift in Osterath nicht, weil beide Schulen einzügig sind. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus Rettig verweist auf die erwarteten Schülerzahlen: Nach einer Prognose der Verwaltung wird die Schülerzahl der Erwin-Heerich-Grundschule die der Barbara-Gerretz-Grundschule im kommenden Schuljahr um fünf übersteigen, im übernächsten um 27. "Somit ist die Erwin-Heerich-Schule die größere und als Hauptstandort zu wählen", sagt Rettig. "Unser Antrag trägt der Größe der beiden Schulen Rechnung, und er erhält in Osterath ein Bekenntnisangebot und gleichzeitig gesamtstädtisch ein zweites katholisches Bekenntnisschulangebot", betont er. Zudem werde es angesichts hunderter vakanter Schulleiterstellen in NRW leichter fallen, eine Schulleitung zu finden, wenn sie nicht katholisch sein muss. Nach Informationen unserer Zeitung werden weder der Schulleiter der Barbara-Gerretz-Schule noch die Leiterin der Erwin-Heerich-Schule die Leitung des Grundschulverbundes übernehmen.

(mrö)
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