Meerbusch Flughafen und Lärmgegner werben um Bürger

Meerbusch · Der Airport will in Büderich über die Kapazitätserweiterungspläne informieren. Die Fluglärmgegner kündigen Protest an.

 Flugzeug über der Kirche St. Mauritius in Meerbusch-Büderich.

Flugzeug über der Kirche St. Mauritius in Meerbusch-Büderich.

Foto: Martin Röse

Wird der Düsseldorfer Flughafen seine geplante Erweiterung der Starts und Landungen genehmigt bekommen? Darum geht es im Planfeststellungsverfahren, das jetzt eine neue Stufe erreicht: Der Flughafen kündigt an, die Bürger in Meerbusch über die geplante Kapazitätserweiterung zu informieren. Am Mittwoch, 4. Mai., 18.30 Uhr, werden Flughafenvertreter in der Aula der Maria-Montessori-Gesamtschule, Weißenberger Straße 8, berichten. Die eigentliche Auslage erfolgt dann ab 25. Mai bis 24. Juni.

Unterdessen ruft die Initiative "Bürger gegen Fluglärm" unter Vorsitz Meerbuschers Christoph Lange dazu auf, sich per Einwendung an dem Verfahren zu beteiligen. In Kürze will mit der Stadt das Bündnis mit eigenen Informationsveranstaltungen in den Meerbuscher Stadtteilen gegen die Pläne des Flughafens mobil machen. Zu der jetzigen Belastung durch Fluglärm kämen 30 Prozent hinzu, sagt Christoph Lange als Vorsitzender der Fluglärmgegner. Auch sei geplant, notfalls Klage einzureichen. Es wäre insgesamt die vierte Klage der Fluglärmgegner gegen den Airport.

Die Flughafen Düsseldorf GmbH hatte im Februar 2015 den Antrag auf Kapazitätserweiterung beim Landesverkehrsministerium gestellt. 800 Aktenordner sind die Antragsunterlagen dick. Der größte Flughafen in NRW möchte sein Start- und Landebahnsystem in den Tagesstunden "nachfrageorientierter und flexibler" nutzen können. Der Antrag sieht vor, zukünftig 60 anstatt der aktuell möglichen 47 Slots zur Verfügung zu stellen. Mit acht zusätzlichen Abstellpositionen auf dem Flughafengelände solle die Infrastruktur des Airports der erwarteten Verkehrsentwicklung angepasst werden. Eine Änderung der bestehenden Nachtflugregelung sei daher nicht Gegenstand des Antrags. Auch der Angerlandvergleich, eine seit über 50 Jahren bestehende Vereinbarung mit Nachbargemeinden, bleibe gewahrt. Weitere 20 Millionen Euro würden bei einer entsprechenden Erteilung der neuen Genehmigung in den Anwohnerschutz und die Instandhaltung von Lärmschutzmaßnahmen investiert, betont der Flughafen. "Dem Airport ist eine starke Beteiligung der Menschen an dem formellen Verfahren wichtig. Darum hoffen wir, dass sich die Bürger nicht von dieser kleinen 'Aktenflut' abschrecken lassen. Ein Satz der Antragsunterlagen umfasst vier Ordner. Wir möchten vielmehr dazu ermuntern, sich mit den konkreten Inhalten der Gutachten auseinanderzusetzen", betont Ludger Dohm, Sprecher der Flughafengeschäftsführung.

Ab 9. Mai stehen sämtliche Dokumente auch im Internet auf "dus-fuer-die-region.de".

(RP)
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