Meerbusch Fluglärm: Bürgermeisterin trifft Minister

Meerbusch · Nach dem Protestbrief von sieben Anrainerstädten gegen die geplante Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf soll es nun ein Treffen der Bürgermeister mit NRW-Verkehrsminister Groschek geben.

 Ein Düsenjet im Landeanflug auf den Flughafen Düsseldorf hinter dem Alten Kirchturm in Büderich.

Ein Düsenjet im Landeanflug auf den Flughafen Düsseldorf hinter dem Alten Kirchturm in Büderich.

Foto: Dackweiler

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat jetzt auf ein Protestschreiben des "Aktionsbündnis gegen die geplante Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf" reagiert - sie bietet den Stadtoberhäuptern ein Gespräch mit NRW-Verkehrsminister Michael Groschek an. Dem Bündnis gehört neben sechs weiteren Anrainerstädten des Flughafens auch die Stadt Meerbusch an.

"Die von Ihnen im Einzelnen vorgetragenen Punkte gegen das geplante Vorhaben des Flughafens Düsseldorf und die darin zum Ausdruck kommende Besorgnis habe ich zur Kenntnis genommen", schreibt Kraft. "Allerdings führen Sie in Ihrem Schreiben selbst aus, dass ein entsprechender Antrag (...) noch nicht vorliegt." Kraft sagte dem Aktionsbündnis ein Gespräch mit Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) zu, der sich zuständigkeitshalber um die Kritikpunkte der Kommunen kümmern werde. Bis dahin möge man noch Geduld haben.

Spätestens Ende September will der Flughafen beim Verkehrsministerium einen Antrag auf Kapazitätserweiterung stellen. Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf spricht sich für die Kapazitätserweiterung aus. Im Juli hatten die Bürgermeister der sieben zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossenen Städte - neben Meerbusch auch Essen, Kaarst, Krefeld, Mühlheim/Ruhr, Ratingen und Tönisvorst - die Ministerpräsidentin auf Resolutionen hingewiesen, die ihre Räte bereits gegen die neuerlichen Expansionspläne des Flughafens gefasst haben (RP berichtete). "Die Städte sind sich der wirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens für das Land Nordrhein-Westfalen bewusst", schrieben sie an Kraft. "Aber: Nicht der Bedarf kann (...) den Flugverkehr dimensionieren, sondern die Grenzen der Belastbarkeit des Umfeld bestimmen die Kapazität."

Angesichts des bereits bestehenden Ausmaßes der Belastungen, so die Bürgermeister, fühlten sich die Städte heute besonders verpflichtet, dem Schutzbedürfnis der Menschen, ihrer Gesundheit und dem Schutz der Nachtruhe Geltung zu verschaffen. Den Ausbauplänen des Flughafens werde man sich im Schulterschluss mit den Initiativen vor Ort deshalb entschieden entgegenstellen. Die Ministerpräsidentin forderten die Bürgermeister auf, den noch ausstehenden Antrag des Flughafens "sorgfältig und zugleich kritisch zu prüfen". Eine effektive Beteiligung der Städte und der Öffentlichkeit am Genehmigungsverfahren müsse unbedingt gewährleistet sein.

Ein neues Logo für den Düsseldorfer Flughafen
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Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) reagierte gestern verhalten auf Hannelore Krafts Antwort. "Das Gespräch mit dem Verkehrsminister ist immerhin ein Angebot, das wir nutzen müssen. Jetzt müssen wir sehen, was wir mit vereinten Kräften dort erreichen können."

(RP)
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