Meerbusch Fluglärm: Städte bitten NRW um Hilfe

Meerbusch · In einem Brief haben sich die Stadtoberhäupter von Meerbusch und anderen Kommunen in Flughafennähe an Ministerpräsidentin Kraft (SPD) gewandt. Sie fordern eine kritische Prüfung der Erweiterungspläne des Airport.

 Auf vier Seiten argumentieren die Stadt Kaarst und sechs weitere Kommunen gegen die geplante Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf. Die Grenze des zu akzeptierenden sei bereits jetzt überschritten.

Auf vier Seiten argumentieren die Stadt Kaarst und sechs weitere Kommunen gegen die geplante Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf. Die Grenze des zu akzeptierenden sei bereits jetzt überschritten.

Foto: Arno Mair-Grüneklee

Voraussichtlich im September wird der Flughafen Düsseldorf beim Land NRW einen Antrag auf Kapazitätserweiterung stellen. Insbesondere hofft der Airport auf mehr Flexibilität bei Starts und Landungen: Im Sommer soll es mehr Flugbewegungen geben dürfen, zum Ausgleich würde der Flughafen Düsseldorf im Winter auf Flüge verzichten.

Dagegen laufen nun die Städte in Flughafennähe Sturm. In einem vierseitigen Schreiben haben die Bürgermeister und Oberbürgermeister der Städte Meerbusch, Essen, Krefeld, Ratingen, Kaarst, Mülheim a.d. Ruhr und Tönisvorst sich hilfesuchend an die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) gewandt. "Die zentrale Metropolregion Nordrhein-Westfalens steuert ... auf eine Konfrontation zu", heißt es in dem Brief. Die Städte seien sich der wirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens sehr wohl bewusst, heißt es in dem Schreiben. "Aber: Nicht der Bedarf kann am Düsseldorfer Flughafen den Flugverkehr dimensionieren, sondern die Grenzen der Belastbarkeit seines Umfeldes bestimmen die Kapazität!" Und diese Grenzen der Belastbarkeit seien mittlerweile erreicht, schreiben die Bürgermeister: "Die im Rahmen der Betriebsgenehmigung 2005 erfolgte ... Ausdehnung des Begriffs der ,Zeiten des Spitzenverkehrs' sowie die derzeitigen Nachtflugregelungen gehen bereits an bzw. über die äußerste Grenze dessen, was aus Sicht der Städte und Anwohner noch zu akzeptieren ist", heißt es wörtlich in dem Brief. "Wir erklären daher, dass wir uns in einem gemeinsamen Aktionsbündnis der Städte und in Zusammenarbeit mit den Initiativen vor Ort entschlossen dem Vorhaben (gemeint ist die geplante Kapazitätserweiterung des Flughafens) entgegenstellen."

In dem Brief fordern die sieben Kommunen die Landesregierung auf, "alsbald" eine Luftverkehrskonzeption für NRW vorzulegen, die einen fairen Ausgleich der verschiedenen Interessen vornimmt. Im Klartext: die die Belange der fluglärmgeplagten Bürger ernster nimmt, als es aus Sicht der Städte bislang geschehen ist. Weitere Forderung: Hannelore Kraft möge den Antrag des Flughafens auf Kapazitätserweiterung "kritisch prüfen".

(RP)
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