Meerbusch Fotokunst made in Osterath

Meerbusch · Markus Hoffmann ist Fotokünstler – und das seit neuestem mit einem Atelier. Heute lädt der Vater von zwei Kindern, der nebenbei noch Sänger der Kult-Band "Porno al Forno" ist, zur Eröffnung an die Meerbuscher Straße.

 Über sich die verpixelten Augen von drei Werbegesichtern, in der Hand die bunten Kreise, die die Aldi-Farben zeigen: Markus Hoffmann hat an der Meerbuscher Straße ein Atelier eröffnet.

Über sich die verpixelten Augen von drei Werbegesichtern, in der Hand die bunten Kreise, die die Aldi-Farben zeigen: Markus Hoffmann hat an der Meerbuscher Straße ein Atelier eröffnet.

Foto: anke kronemeyer

Markus Hoffmann ist Fotokünstler — und das seit neuestem mit einem Atelier. Heute lädt der Vater von zwei Kindern, der nebenbei noch Sänger der Kult-Band "Porno al Forno" ist, zur Eröffnung an die Meerbuscher Straße.

Irgendwie sollte es so sein: Dieser Raum, die Bank davor, dieser Platz, diese Straße, der Zeitpunkt — alles passte. Markus Hoffmann konnte gar nicht anders, als zuzusagen und den Ladenraum im Herzen von Osterath anzumieten. Jetzt hängt dort seine Fotokunst, die er direkt im Atelier am Computer bearbeitet und wartet auf Menschen, die sie sich angucken.

Heute ab 15 Uhr wird die offizielle Atelier-Eröffnung gefeiert, und Markus Hoffmann erwartet eine Menge Freunde, Familie, Weggefährten und vielleicht sogar Mitglieder der Party-Coverband "Porno al Forno". Denn dort steht Hoffmann seit fast 20 Jahren als Sänger unter dem Künstlernamen Manni Montana mit auf der Bühne. "Die meisten erkennen mich aber nicht ohne mein Bühnenoutfit", hat er auch in Osterath schon festgestellt. Denn die "Pornos" ziehen sich für ihre Auftritte ziemlich schrill und farbenfroh an.

Die Musik ist aber nur die eine kreative Seite von Hoffmann, der schon etwas länger mit seiner Familie — die Tochter ist elf, der Sohn neun Jahre alt — in Osterath lebt. Der gelernte Druckingenieur hat erst in der Werbung gearbeitet, dann als Selbstständiger und zuletzt als Geschäftsführer eines großen Foto-Labors, das auf digitalen Druck spezialisiert war. Im vergangenen Jahr sortierte er sich neu, wollte seine kreative mit der technischen Ader verbinden. Er entschied sich, hauptberuflich als Fotokünstler zu arbeiten, machte die ersten Bilder, bearbeitete sie kunstvoll und fand schnell die ersten Kauf-Interessenten.

Bei seiner Arbeit verfremdet er die Bilder. Ein Beispiel: Zwei Fotos mit jeweils einem Kreis im Mittelpunkt zeigen nur diese Farbkompositionen. "Die Leute stehen immer davor und rätseln, woher sie diese Farben kennen", freut sich Hoffmann jedes Mal und löst das Rätsel gerne auf: Es sind die Farben aus den Logos von Aldi Süd und Aldi Nord. Die hängen nun bei ihm als Bilder in unterschiedlichen Größen unter den Titeln "Black Friday" und "Cyber Monday" an der Wand.

Ebenso wie die gepixelten Augen von drei Figuren aus der Werbung für Meister Proper, Kinderschokolade und Brand-Zwieback. Auch hier braucht man Erklärungshilfe, um sie zu erkennen. "Für mich entstehen die Bilder dann, wenn es eine Geschichte dazu gibt", sagt Hoffmann und zeigt auf Fotos von zwei Campingwagen: Die Fahrzeuge standen in Norddeich auf einem Campingplatz, die Besitzer haben sie kunstvoll vor Sandverwehungen geschützt. Und genau dieser Windschutz hat es zur Fotokunst geschafft.
Als Reminiszenz an seine neue Wirkungsstätte hat Hoffmann außerdem eine Foto-Reihe mit Motiven aus Osterath gemacht und lädt im Schaufenster zum Rätseln ein: Wer kennt diese Orte zwischen Savanne, Tankstelle und Bushaltestelle?

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