Meerbusch Friedwald: Neuer Anlauf nach der Wahl

Meerbusch · Der Betreiber möchte erst die Kommunalwahl abwarten und dann einen neuen Anlauf wagen. Ziel: Im Meerer Busch soll eine Bestattung unter Bäumen möglich sein. Einnahmeausfälle für die Stadt will man ausgleichen

 So läuft eine Beisetzung in einem Friedwald ab: In etwa 70 Prozent der Fälle ist ein Geistlicher dabei, es kann aber auch ein privater Trauerredner engagiert werden.

So läuft eine Beisetzung in einem Friedwald ab: In etwa 70 Prozent der Fälle ist ein Geistlicher dabei, es kann aber auch ein privater Trauerredner engagiert werden.

Foto: FriedWald GmbH

In diesem Jahr wollen Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen und die FriedWald GmbH einen neuen Anlauf wagen. "Nach der Kommunalwahl im Mai werden wir wieder unseren Antrag zur Einrichtung eines FriedWald-Standortes einbringen", sagte Stephan Martini, Sprecher des Unternehmens. Zuletzt hatte man den Eindruck, das politische Klima in der Stadt sei dem Projekt nicht besonders zuträglich.

"Die Politiker standen kurz vor den Haushaltsberatungen, es ging darum, viel Geld einzusparen", sagte Martini. Da habe man die Anträge lieber von der Tagesordnung nehmen lassen um dann in diesem Jahr — nach den Kommunalwahlen — das Projekt erneut anzugehen.

Der sogenannte "Bestattungswald", in dem Menschen ihre letzte Ruhe an den Wurzeln eines Baumes inmitten der Natur finden können, soll auf einer rund 35 Hektar großen Fläche im Meerer Busch zwischen Büderich und Bovert entstehen, berichtet Martini. Bereits vor mehr als einem Jahr wurde über einen FriedWald für Meerbusch diskutiert, den die Stadtverwaltung damals sehr kritisch sah. Sie befürchtete Einnahmeausfälle im Budget der Friedhofsverwaltung.

Inzwischen bietet die Stadt Meerbusch Bestattungen unter Bäumen auf dem Friedhof in Osterath an. "Dieses örtliche Angebot schließt jedoch einen FriedWald nicht aus", sagt Martini. "Der FriedWald spricht nicht nur Menschen aus Meerbusch, sondern vor allem aus den benachbarten großen Städten an und stellt somit ein überregionales Bestattungsangebot dar."

Die befürchteten Nachteile vonseiten der Stadtverwaltung versucht Martini auszuräumen. "Sofern es für die Stadt Meerbusch zu Einnahmeausfällen kommt, werden wir diese ausgleichen."

Mit einem FriedWald in Meerbusch würde der erste Bestattungswald in der Region Niederrhein entstehen und damit Interessenten weit über die Stadtgrenze hinaus ansprechen. Das käme auch der örtlichen Gastronomie zugute." Profitieren würden im Falle einer Genehmigung auch die Bürger der Stadt Meerbusch.

"Mit einem FriedWald im Meerer Busch können wir das Waldgebiet auch in Zukunft so gestalten, wie die Bürger von Meerbusch es gerne erleben: Als Wald mit imposanten und interessanten Baumpersönlichkeiten und guten Wegen, in dem man sich ungestört erholen kann", sagt Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen.

Aus diesen Gründen setzt sich Freiherr von der Leyen gemeinsam mit dem privaten Anbieter FriedWald GmbH weiterhin für den FriedWald in Meerbusch ein.

(RP)
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