Meerbusch Fünf nass, zwei trocken: die Brunnen der Stadt

Meerbusch · Alte Mauerwerke, figürliche Wahrzeichen und künstlerische Stillleben zieren die Stadtteile. Eine Führung zu Meerbuschs Brunnen

 Vera Höpken kommt oft mit ihren Töchtern Franca (3) und Paula (2) am Lanker Marktbrunnen vorbei und verweilt gerne auf dem Brunnenrand.

Vera Höpken kommt oft mit ihren Töchtern Franca (3) und Paula (2) am Lanker Marktbrunnen vorbei und verweilt gerne auf dem Brunnenrand.

Foto: Hüskes/Dackweiler (2)/Stadt//Heimatkreis

Mal sind sie auffällig, mal eher versteckt - in Meerbusch gibt es eine Vielzahl von ihnen. Und zwar sieben Stück. Teilweise dienen die Brunnen als Wahrzeichen wie etwa der Pajas in Nierst, werden zu Ehren eines Künstlers, wie Ewald Mataré, gestaltet oder sind ein ansehnliches Wasserspiel. Eine kleine Führung.

In Büderich sind zwei Brunnen zu finden. Zum einen steht am Landsknecht der Matatré-Brunnen, der zum 100. Geburtstag des Meerbuscher Künstlers Ewald Mataré 1987 gestaltet worden ist. Es handelt sich um eine Nachbildung seines bis dato unveröffentlichten Entwurfs aus den 1930er Jahren. Das Brunnenbecken besteht aus hellem Vulkanbeton und ist mit vier Wasserspeiern und einem bronzenen Kalebassenbündel in der Mitte verziert.

Der pflegeintensivste Brunnen der Stadt steht nur wenige hundert Meter weiter vor der Mauritius-Schule an der Dorfstraße. Der "Kinderspielbrunnen" wurde vom Künstler Michael Franke aus Erkelenz kreiert. Über einen Bachlauf führt ein geschwungener Brückensteg aus Granitbeton. An den zwei Geländern lehnen drei Kinder, die sichtlich Spaß am Wasserspucken haben. Aus dem Geländer fließt rechts und links Wasser. Mit etwas Geschick kann man trockenen Fußes zwischen den Figuren hindurchschlüpfen.

Wie der Büdericher Kinderspielbrunnen wurde auch der Marktbrunnen in Lank-Latum vom Künstler Michael Franke, dem Gewinner des Brunnenwettbewerbs, gestaltet. Er ist einer von drei Brunnen in Lank. Die Anregung zum Marktbrunnen entnahm der Künstler aus dem alten Lank-Latumer Stadtwappen mit der Abbildung von Erdbeeren, Kirschen und Spargel. Die drei Figuren rund um den Brunnen sind Stina, Trina und Drickes - drei Lank-Latumer Originale. Die Inschrift auf dem Brunnen lautet: "Lankter Buure, Lotumer Suure, Wejter die Luure, Vrollet die knuure" (Lanker Bauern, Latumer saure Kirschen, Weiber, die schauen, Frauen, die meckern). "Bei den sauren Kirschen handelt es sich um eine Sorte, die mittlerweile sehr selten geworden ist", verrät Johannes Toups. "Der Heimatkreis will diese aber wieder verstärkt anpflanzen." Gestiftet wurde der Brunnen vom Kultur- und Heimatkreis Lank.

Neben dem Marktbrunnen gibt es zwei weitere Brunnen in Lank, die jedoch beide trocken sind. Zum einen steht auf der anderen Seite des Marktplatzes eine Nachbildung des alten Brunnens auf dem ehemaligen Schacht. Zum anderen existiert noch einer an der Mauer des Alten Schulhofs. Da jedoch die Mauer feucht geworden war, ist der Brunnen abgestellt worden.

Der neueste Brunnen der Stadt ist der 2009 eingeweihte Pajas-Brunnen. Der Clown ist das Wahrzeichen des Nierster Brauchtums. "Anstatt eines Schützenvereins haben wir unseren Karnevalsverein ,Kött und kleen'", sagt Hans-Wilhelm Webers vom Bürgerverein Nierst. "Der Pajas ist derjenige, der vorne vor dem Zug läuft und die Wurst sammelt. Deshalb hält die Figur sowohl eine Pritsche als auch eine Wurst in der Hand." Der Brunnen wurde vom Bürgerverein gestiftet und ebenfalls vom Künstler Michael Franke gestaltet.

In Osterath steht der Nikolaus-Brunnen vor der gleichnamigen Kirche. Er wurde 1997 vom Osterather Künstler und Bildhauer Wilhelm Hable gestaltet. Als Vorlage diente ihm eine Sage über St. Nikolaus, der spielende Kinder, die in einem Holzzuber auf einem Fluss trieben, vor dem Ertrinken rettete.

(RP)
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