Meerbusch Gastro-Branche trifft sich auf dem Areal Böhler

Meerbusch · Mehr als 3000 Köche und Kellner, Sommeliers und Hobbyköche treffen sich zwei Tage lang bei der "Chefsache". Referenten aus der Spitzengastronomie reden über Trends in den Profi-Küchen und Restaurants. 120 Aussteller informieren bis heute Abend.

 In der Weinschule können die Besucher der Chefsache Wein verkosten und dem Fachgespräch von Experten zuhören.

In der Weinschule können die Besucher der Chefsache Wein verkosten und dem Fachgespräch von Experten zuhören.

Foto: Schröder-Fleet Food Events/ak

Ralf Bos, Delikatessenhändler mit Sitz an der Grünstraße in Büderich, kriegt sich gar nicht mehr ein: "Das Areal Böhler ist ein Glücksfall für uns alle", schwärmte er gestern. Der Unternehmer, der auch als "Trüffel-Papst" bekannt ist, ist einer der Mitbegründer und Erfinder der "Chefsache", einer Fachmesse für die Gastronomie. Der Auftakt fand vor neun Jahren in Hamburg statt, die letzten Messen platzten aber in Köln aus allen Nähten. Der Umzug aufs Areal Böhler an die Stadtgrenze von Düsseldorf und Meerbusch schien allen gut zu gefallen. "Tolle Atmosphäre, unkomplizierte Veranstalter" so Carola Gerfer-Ruhl und Sabrina Schlotter, die mit der Organisation der Messe betraut sind.

 Mit dabei: Ursula Wiedenlübbert und Christophe Collin vom Carlsplatz

Mit dabei: Ursula Wiedenlübbert und Christophe Collin vom Carlsplatz

Foto: anke kronemeyer

Mehr als 3000 Besucher werden bis heute Abend erwartet. Sie müssen mit 80 Euro fürs Tagesticket (40 Euro ermäßigt für Schüler und Studenten) zwar einen relativ hohen Eintritt zahlen, können sich dafür aber nicht nur an allen Gastroständen verköstigen, sondern auch weiterbilden. "Hier wird über die Trends der nächsten Jahre in der Gastronomie gesprochen", so Ralf Bos. Das taten internationale Köche wie Paul Pairet aus dem Restaurant Ultraviolet in Shanghai, der über "Psycho Taste" referierte, oder Heinz Reitbauer aus dem Restaurant Steirereck in Wien, der mit seinem Team sogar selber Pilze im Wald sammelt, um der regionalen Küche noch mehr Gewicht auf der Karte zu geben. Auf mehreren Bühnen finden Fachgespräche und Talkrunden statt, in einer Weinschule (mit nostalgischen Tischen) gibt es Wein zu verkosten. "Die Besucher können hier Köche und Gastro-Experten erleben und befragen, die sie sonst nicht so leicht treffen", so Bos.

Gastronomin und Sommeliere Claudia Stern aus Köln hatte "Das Deli" organisiert, ein Zusammenschluss von 18 Manufakturen, die sich in einer Lego-Burg auf der Messe präsentieren. Händler des Düsseldorfer Carlsplatzes hatten in der Alten Schmiedehalle nicht nur ihre Stände für Lakritz, Wurst, Riesling und Brot aufgebaut, sondern luden gestern Abend auch zum Abendbrot mit Party. "Wir haben 3500 Brote vorbereitet," so Marktsprecherin Ursula Wiedenlübbert.

Ein Heimspiel war die Messe zum Beispiel auch für die Meerbuscherein Dani von Zittwitz, die eine besondere Wurst ("Extra-wurst") entwickelt hat, die mittlerweile auch über das Cateringunternehmen Aramark im Vodafone-Campus serviert wird. Gesehen wurde aber auch Harald Wohlfahrt: Der Sternekoch, der früher in Baiersbronn am Herd gestanden hat, hatte am Vorabend nicht nur seinen Kollegen Jean-Claude Bourgueil in Kaiserswerth besucht, sondern schenkt auf dem Areal Böhler als Botschafter einer Kaffeemarke auch das schwarze Getränk aus.

(ak)
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