Meerbusch Gemeinsames Hallenbad für Heerdt und Meerbusch?

Meerbusch · Der Düsseldorfer Sportausschuss diskutiert demnächst die Idee, die schon einmal verworfen wurde

Aus Meerbusch kommt ein neuer Vorstoß, gemeinsam mit der Landeshauptstadt Düsseldorf ein Hallenbad an der Stadtgrenze zwischen Büderich und Heerdt zu bauen - als Ersatz fürs sanierungsbedürftige Büdericher Hallenbad und das marode Bad in Oberkassel. Dieser Vorschlag des früheren Zentrumspolitikers Wolfgang Müller war bereits in der Vergangenheit verworfen worden. Nun hat die zweiköpfige Ratsfraktion "Die Aktiven", der Müller mittlerweile angehört, den Vorschlag erneuert. "So könnte man sich die Kosten teilen", erklärte Vorsitzender Christian Staudinger-Napp.

Auch die UWG-Fraktion liebäugelt mit einem Neubau. "Neben einer Teilung der hohen Investitionen sehen wir einen wesentlichen Vorteil für beide Städte in einer deutlichen Haushaltsentlastung bei den laufenden Kosten, die sich bei mehr Schülernutzung und mehr Besuchern auf zwei Städte verteilen", schrieb UWG-Fraktionsvorsitzende Daniela Glasmacher gestern an Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) und bat um Prüfung. Idee der UWG: Um weite Wege zu vermeiden, könnten Schüler aus Lank und Osterath den Arena-Sportpark in Düsseldorf nutzen. Auch dazu solle die Bürgermeisterin Gespräche mit Düsseldorf aufnehmen.

Mielke-Westerlage gibt zu bedenken, dass der Meerbuscher Rat beschlossen hat, das eigene Hallenbad zu sanieren. "Die Pläne sind schon weit gediehen." 100 000 Euro hat die Stadt für den Architektenwettbewerb bezahlt, weitere Leistungen für einen Vorentwurf sind bereits in Auftrag gegeben. Mielke-Westerlage erklärte, sie wolle sich keiner anderen Lösung verschließen, auf Düsseldorf zugehen und mit Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) über diese Möglichkeit sprechen. Einfach umzusetzen werde sie aber nicht sein, weil es auf Meerbuscher Seite kein städtisches Grundstück gibt.

Die Idee für ein gemeinsames Bad kann sich die Düsseldorfer FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus durchaus vorstellen. Sie will das Thema in den Düsseldorfer Sportausschuss einbringen. Der linksrheinische Bezirksvorsteher Rolf Tups (CDU) dagegen hält nichts von diesem Plan, "obwohl ich viel von regionaler Zusammenarbeit halte", wie er sagt. "Wir haben uns schon damit beschäftigt und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Bad in einem Außenbezirk nur Nachteile für den linksrheinischen Düsseldorfer Stadbezirk hat." Denn der Besiedlungskern liege auf Düsseldorfs linker Rheinseite. "Linksrheinisch leben etwa 40 000 Einwohner auf zwölf Quadratkilometern, in Meerbusch mit seinen weit entfernten Teilbezirken 54 000 Einwohner auf 64 Quadratkilometern."

Tups hält die Randlage für problematisch, weil es dort noch viele Probleme zu lösen gebe, wie die Einrichtung der Bahnlinie U 81, was den Bau eines Hallenbades um zig Jahre verzögern würde. Laut Düsseldorfer Bäderkonzept 2020 soll aber schon im nächsten Jahr ein Plan für ein neues Hallenbad in Oberkassel erstellt werden. An welchem Standort, ist noch unklar. Eine Idee: die Gleisschleife der Rheinbahn an der Hansaallee. "Dort könnte es zwar gebaut werden, aber es gibt Probleme wegen der Stellplatzfrage", sagt Tups. "Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es an alter Stelle an der Lütticher Straße 1 neu gebaut wird." Ideal wäre das Rheinbahngelände selbst. Doch erst in zwei Jahren wird das Verkehrsunternehmen nach Lierenfeld wechseln. Noch könnte die Stadt das Grundstück kaufen, um dort in einem großen Wurf ein Bürgerhaus mit Hallenbad zu errichten.

(hiw/mrö)
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