Meerbusch Geschichtshefte: Tiefer Blick in die Lokalhistorie

Meerbusch · Wie ging es im Büderich der 40er und 50er Jahre zu? Welche Geschichte steckt hinter dem Ossumer Herbertzhof? Und wer war eigentlich Dr. Franz Schütz? Das sind nur einige Fragen, die die neue Ausgabe der Meerbuscher Geschichtshefte beantwortet. Das Autorenteam um Robert Rameil, Vorsitzender des Meerbuscher Geschichtsvereins, präsentiert darin 15 Beiträge zur Lokalgeschichte.

 Ausgabe 28 der Geschichtshefte ist erschienen. Beiträge schrieben unter anderem (v.l.) Dr. Günter Drozdzewski, Ludwig Petry, Franz Kohtes und Robert Rameil.

Ausgabe 28 der Geschichtshefte ist erschienen. Beiträge schrieben unter anderem (v.l.) Dr. Günter Drozdzewski, Ludwig Petry, Franz Kohtes und Robert Rameil.

Foto: UD

Gleich drei Autoren beschäftigen sich mit Haus Meer: Dr. Günter Drozdzewski beleuchtet die Herkunft der Tertiärquarzite (auch als "Hungersteine" im Rhein bekannt), die auf dem Haus-Meer-Gelände verbaut wurden. Reinhard Lutum widmet sich dem dortigen Eiskeller (der auch das Titelbild ziert). Robert Rameil analysiert mehr als 300 Jahre alte Chronogramme zur Klostergeschichte (Texte, in denen einige Buchstaben auch als Zahlen, meist Jahresangaben, gelesen werden können). Mike Kunze stellt historisch aussagekräftige Grabsteine vor. Diesmal gibt es auch ein Internet-Thema: Ludwig Petry erläutert die virtuelle Meerbuscher Denkmalgalerie, die auch diverse Links auf Artikel der Rheinischen Post enthält. Marie-Sophie Aust, mit 87 Jahren die älteste Autorin, nimmt die Hintergründe eines Plakats von 1807 unter die Lupe, das die Versteigerung des Osterather Ploeneshofs ankündigt. Stadtarchivar Michael Regenbrecht steuert den Text seines detaillierten Vortrags zum einzigen Meerbuscher Ehrenbürger Dr. Franz Schütz bei. Franz Kohtes widmet sich dem Ossumer Herbertzhof und verfolgt den Stammbaum der Besitzer bis Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Paul Hoffmann schreibt über Latumer und Ossumer Bruch sowie über den Osterather Busch (genannt Kalverdonk). Dessen Teilung 1823 ist Thema von Stephanie Lipszyc. Als Zeitzeuge berichtet Klaus Hellmich sehr anschaulich über Kriegs- und frühe Nachkriegszeit in Büderich. Auch Planungsdezernent Dr. Just Gérard ist als Autor dabei – mit einem Beitrag über 40 Jahre Siedlungsentwicklung in Meerbusch. Neu ist, dass auch Neuerscheinungen aufgelistet werden, die Meerbusch betreffen. Und das sind eine ganze Menge: Vom Lanker "Dä Bott" bis zur Dissertation eines chinesischen Studenten über Jungquartäre Talgeschichte des mittleren Niederrhein.

Das Heft: 184 Seiten, 8,20 Euro, in den Buchhandlungen erhältlich.

(RP)
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