Meerbusch Gutes Wirtschafts-Klima in Meerbusch

Meerbusch · Der Wirtschaft in Meerbusch geht es gut. Aber: Die Experten wissen, dass sie für ein anhaltend gutes Konjunkturklima etwas tun müssen. Zum Beispiel Arbeitsplätze schaffen. Darum geht es auch heute im Hauptausschuss.

 Immer wieder in der Diskussion: das geplante interkommunale Gewerbegebiet. Mittelstands-Unternehmer haben dazu ein Bekenntnis abgelegt.

Immer wieder in der Diskussion: das geplante interkommunale Gewerbegebiet. Mittelstands-Unternehmer haben dazu ein Bekenntnis abgelegt.

Foto: CR

Meerbusch ragt heraus: Guckt man auf das Konjunkturklima in den Kommunen des Kreises, liegt Meerbusch mit 138 Punkten im Vergleich ganz oben. Aber: Die Stadt muss auch etwas dafür tun, dass es so bleibt oder noch besser wird. Darum ging es bei gleich zwei Veranstaltungen: Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage sprach vor der Mittelstandsvereinigung darüber, gestern Abend wurde in Neuss das Mittelstandsbarometer des Kreises präsentiert. Zudem will Wirtschaftsförderin Heike Reiß auch heute im Hauptausschuss (17 Uhr, Sitzungssaal, Dr.-Franz-Schütz-Platz) ihren Bericht abgeben und die positiven Zahlen für Meerbusch benennen.

"Wir befinden uns in einem Allzeithoch", sagt sie. Um 19 Prozent sei das Konjunkturklima in Meerbusch bei der neuen Berechnung angestiegen. Außerdem habe die Insolvenzgefährdung abgenommen - auch ein Indiz für eine gute Wirtschaftslage. Die Arbeitslosenzahlen sind generell in der Region gesunken, für Meerbusch war Anfang des Monats die Quote mit nur noch 4,3 Prozent angegeben. "Auch die Gewerbeanmeldungen steigen stetig", so Reiß.

Um den Wirtschaftsstandort Meerbusch und seine Positionierung in 15 Jahren, um Arbeit und Wohnen ging es auch am Dienstagabend bei der Mittelstandsvereinigung. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage sprach dabei den demographischen Wandel ebenso an wie die Notwendigkeit, Meerbusch mit "erschwinglichen Wohnungen" für die Zukunft zu rüsten: "Vor allem Wohnraum für Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte ist gefragt. Wir befinden uns in der Wachstumsregion Rheinschiene und rechnen mit einem Bevölkerungszuwachs von sieben Prozent." Das Thema müsse sensibel angegangen werden: "Hohe Wohndichte ist nicht gewollt." Ähnlich heikel sei das Thema um das "Interkommunale Gewerbegebiet" an der A44-Abfahrt Osterath mit einem Anteil von 70 Hektar auf Meerbuscher Stadtgebiet. Details stellte Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter, vor. "Wir können dort bis zu 5000 neue, vorrangig hoch qualifizierte Arbeitsplätze schaffen."

Dass neue Gewerbegebiete nötig sind, war auch Thema in der letzten IHK-Standortanalyse. Dort wurde bestätigt, dass die Beschäftigung in Meerbusch überdurchschnittlich steige, aber der Anteil der Industrie- und Gewerbeflächen nur bei 1,43 Prozent und weit unter dem NRW-Durchschnitt liege. Mielke-Westerlage: "Von 100 Hektar Gewerbeflächen sind zwölf noch nicht vermarktet. Allerdings gehören die Flächen Areal Böhler und Ostara nicht der Stadt und fallen raus." Lediglich im Mollsfeld 2 und im Bundenrott seien Restgrundstücke übrig: "Aber die Zahl der vorhandenen 4900 Betriebe - sie beschäftigen durchschnittlich 28 Mitarbeiter - steigt ständig."

Abhilfe könnte das Interkommunale Gewerbegebiet schaffen - und das steht in der Diskussion, wird sogar von einer Bürgerinitiative bekämpft. Rückendeckung für die Planer gab es von der Mittelstandsvereinigung. "Der MIT-Vorstand steht hinter dem Projekt", sagt Daniel Meffert, der an diesem Abend als Vorstand wiedergewählt wurde. Unternehmer Thomas Kuth: "Das ist die absolute Chance für Meerbusch." CDU-Kreistagsabgeordneter Franz-Josef Radmacher hält dieses Projekt für "wichtig und positiv". Stefan Bender, MIT-Mitglied, ist zwar skeptisch, weiß aber: "Das ist nicht aufzuhalten und für Meerbuschs Zukunft wichtig."

(RP)
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