Dass Henriette Mertens heute 95 Jahre alt wird, sieht und merkt man ihr nicht an. Dass sie geistig noch so fit ist, liegt vielleicht auch an ihrer Einstellung, mit der sie durchs Leben geht. "Wenn man will, kann man viel schaffen, und wenn man muss, dann noch viel mehr", sagt Mertens. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum die Seniorin noch zuhause in ihrem Haus in Bösinghoven lebt. Zwar schaut ihre Stieftochter täglich nach ihr, aber ansonsten meistert sie ihren Alltag ohne fremde Hilfe. Früher ist sie gerne Rad gefahren und gereist, war am Lago Maggiore, auf Teneriffa, in Tunesien und oft in Bayern. "Und in Lourdes", fügt sie hinzu und strahlt. Sie habe viel von der Welt gesehen, erzählt die Jubilarin. Reisen sei heute zu anstrengend, aber um sich im Kopf fit zu halten, löst sie gerne Kreuzworträtsel und informiert sich auf allen Kanälen, was in der Welt geschieht. "Ich lese jeden Tag die Zeitung, auch wenn das lange dauert und ich eine Lupe benutzen muss", sagt sie. Außerdem sieht sie gern die Nachrichten im Fernsehen. Man müsse ja informiert bleiben, sagt Mertens.

In Bösinghoven wohnt sie seit 1973. 53 Jahre hat sie in Krefeld gelebt, doch dann lernte die ehemalige Schneiderin ihren Mann kennen, der aber bereits verstorben ist. "Eine Kollegin aus Bösinghoven wollte hier den Hoppeditz begraben. Wir haben in der Gaststätte Büker gefeiert - und da war er auch", erzählt sie. In der Gaststätte Büker feiert sie heute auch ihren Geburtstag. Natürlich nicht alleine: Nachbarn, Freunde und Verwandte feiern mit.