Meerbusch Hindenburgstraße: Anwohner will Zusatzschild

Meerbusch · Bürgerantrag: Inschrift soll "Folgenschwere Ernennung Hitlers zum Reichskanzler 1933" lauten.

 In anderen Städten wurde der Straßenname gestrichen.

In anderen Städten wurde der Straßenname gestrichen.

Foto: BSS

Die Diskussion über die Umbenennung der Hindenburgstraße erhält nun eine neue Wendung. Anwohner Götz-Rüdiger Euler fordert in einem Bürgerantrag, ein Zusatzschild an der Hindenburgstraße aufzustellen. Einen Textvorschlag hat Euler gleich mitgeliefert: Unter dem Namen und Geburts- und Todestag soll stehen: "Schlacht bei Tannenberg 1914, Reichspräsident 1925, folgenschwere Ernennung Hitlers zum Reichskanzler 1933". Der Antrag soll in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 14. November behandelt werden. Laut Euler könne die Stadt so zeigen, "wie sensibel sie auf die unterschiedlichen Meinungen zur Umbenennung oder Beibehaltung" reagiere.

Meerbusch: Hindenburgstraße: Anwohner will Zusatzschild
Foto: Boris Schmidt

Darüber hinaus werde so dem Bürger die Gelegenheit gegeben, sich mit Hindenburg auseinanderzusetzen. Das sei eine "geschichtsbewusste Reaktion" der Stadt Meerbusch. Die Demontage des Schilds hätte diese Wirkung nicht, so Euler in seiner Begründung weiter. Eine Demontage würde zu Einsprüchen führen und den Rat noch lange beschäftigen. Im Übrigen könne sich die Gemeinde so "juristische Schritte" von Bürgern ersparen, falls es zu einer Umbenennung der Straße kommt. Es gebe in Meerbusch noch weitere zehn Straßennamen, die historisch kritisch gesehen werden. So vermeide die Stadt eine Diskussion darüber.

In dieser Woche hatte sich die FDP für eine Bürgerversammlung zum Thema starkgemacht. In der Sitzung des Hauptausschusses wird darüber abgestimmt, ob eine solche Versammlung — möglicherweise im nächsten Jahr — einberufen wird.

(RP)
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