Meerbusch Hindenburgstraße: FDP will Bürger fragen

Meerbusch · Im Streit um eine mögliche Umbenennung der Straße soll nach Ansicht der Liberalen eine öffentliche Veranstaltung stattfinden, bei der Bürger sich beteiligen können.

 Die CDU war zuletzt der Ansicht, die Stadt habe dringendere Probleme, als die Hindenburgstraße in Büderich umzubenennen. Ob eine Bürgerversammlung stattfindet, entscheidet der Hauptausschuss am 14. November.

Die CDU war zuletzt der Ansicht, die Stadt habe dringendere Probleme, als die Hindenburgstraße in Büderich umzubenennen. Ob eine Bürgerversammlung stattfindet, entscheidet der Hauptausschuss am 14. November.

Foto: Boris Schmidt

Die Meerbuscher Liberalen wollen Bürger mehr in Entscheidungen von Rat und Ausschüssen einbinden. Um eine möglichst breite Debatte anzustoßen, schlägt die FDP nun vor, das Thema Umbenennung der Hindenburgstraße auf einer öffentlichen Veranstaltung zu besprechen, an der sich die Bürger aktiv beteiligen können.

Hintergrund: Mit einem Bürgerantrag hatte Christian Thieme die Stadt aufgefordert, die nach dem ehemaligen Reichspräsidenten benannte Straße in Büderich umzubenennen. Nach "objektiven Maßstäben", so Thieme, sei eine Straßenbezeichnung nach Paul von Hindenburg heute nicht mehr möglich. Hindenburg habe Hitler "aus politischem Kalkül" im Januar 1933 zum Reichskanzler berufen. Mit der Unterzeichnung der "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" habe Hindenburg den Weg in die nationalsozialistische Diktatur bereitet. Die Stadt Münster hatte im vergangenen Jahr Konsequenzen gezogen und einen großen Platz umbenannt. Im September vertagten die Meerbuscher Politiker eine Entscheidung über den Bürgerantrag. Geht es nach der FDP, sollen nun die Bürger die Möglichkeit haben, sich einzubringen. "Wir meinen, dass durch eine solche Veranstaltung sowohl eine Diskussion über das allgemeine Thema 'Straßenumbenennung' angestoßen wird, als auch eine breite Debatte über die Hindenburgstraße in Büderich", sagt Klaus Rettig. Er hat im Internet nachgeforscht, weil es in anderen Gemeinden ähnliche Probleme gab. Fast überall sei dort beklagt worden, dass die Bürger nicht gefragt worden seien.

Auf der Versammlung soll es historisch gesicherte Informationen zu Hindenburg geben. Darüber hinaus geht es um die " Umstände, unter denen in Meerbusch die Umbenennung in Hindenburgstraße erfolgte. Erläutert werden sollen auch die Gründe, warum 1947 der Name Hindenburgstraße beibehalten wurde. Wenn die übrigen Fraktionen auf der nächsten Sitzung des Hauptausschusses zustimmen, könnte eine solche Veranstaltung wahrscheinlich im kommenden Jahr stattfinden.

(RP)
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