Meerbusch Hochkonjunktur am Wertstoffhof in Strümp

Meerbusch · Die meisten brachten gestern ihren Grünschnitt in die Recyclinganlage

 Gerd Vogt (l.) und Wirgiliusz Hyla entsorgen Auslegeware aus dem Wohnzimmer

Gerd Vogt (l.) und Wirgiliusz Hyla entsorgen Auslegeware aus dem Wohnzimmer

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

"Sie sind heute schon das 106. Auto", ruft der Mann im gelb-grünen Arbeitsanzug am Ende der Rampe des Wertstoffhofs dem Neuankömmling zu. Der Angestellte der Firma Schönmackers, die die Recyclinganlage in Strümp betreibt, weist den hellblauen Opel an den Container mit dem Schild "Sperrgut". Hier hieven Gerd Vogt und Wirgiliusz Hyla jede Menge Rollen von altem Teppichboden aus dem Pkw und werfen ihn über den Rand des grünen Containers. Geschafft! "Wir sind gerade beim Renovieren", erzählt Vogt. "Da fällt so allerhand an."

Punkt 12 Uhr mittags ist am Wertstoffhof nicht etwa Mittagspause. Nein, ein Auto nach dem anderen rollt die Rampe hoch, so dass sich glatt ein Stau bildet, als die drei Standplätze bei den Containern "Grünabfall" belegt sind. Ein Mann hat den ganzen Kofferraum voll mit Müllsäcken, aus denen abgeschnittenes Grün lugt. "Das hier ist das Beste, was die Stadt geschaffen hat", lobt er. "Leicht erreichbar und übersichtlich." Gleich nebenan passiert ein kleines Malheur. Einer Frau, die aus einem roten Kleinwagen gestiegen ist, reißt der Müllsack und Rasenschnitt und kleine Äste fallen auf den Boden. Sofort ist der Angestellte von Schönmackers zur Stelle und reicht der Frau Besen und Kehrblech. Schnell ist der Bereich wieder sauber. An den anderen Containern ist dagegen wenig los. In einem sind jede Menge Autoreifen gestapelt. Auf der Theke von "Klein-Elektrogeräte" stehen ein CD-Player, ein Milchwärmer und eine Filter-Kaffeemaschine herum. Die Stellplätze fürs Grüne sind heute eindeutig der Renner. Was auch kein Wunder ist, da das feucht-warme Wetter das Wachstum beflügelt. "Ich habe heute Urlaub und mich auf den Garten gestürzt", sagt ein Mann, als er gebeten wird, etwas zu warten. Er ist ganz entspannt und guckt sich das Treiben an. Auf seinem Anhänger sind Heckenschnitt und abgesägte Äste zu erkennen. Hinter ihm rollen schon wieder zwei Autos die Auffahrt hoch. Trotz Ferienzeit hat der Wertstoffhof heute Hochkonjunktur.

(kir)
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