Meerbusch Idee: Konverter an Büderichs Stadtgrenze

Meerbusch · 19 mögliche Standortbereiche für den geplanten Stromkonverter hat Netzbetreiber Amprion präsentiert. Geht es nach Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, sollte die Firma auch einen 20. untersuchen — in Kaarst, nahe dem Meererbusch.

 Die Fläche nördlich der Autobahn A52 wurde von Amprion ursprünglich als möglicher Standortbereich zurückgestellt. Der Kreis, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, habe die Frage gestellt, warum der Stromnetzbetreiber das Areal nicht genauer prüfe.

Die Fläche nördlich der Autobahn A52 wurde von Amprion ursprünglich als möglicher Standortbereich zurückgestellt. Der Kreis, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, habe die Frage gestellt, warum der Stromnetzbetreiber das Areal nicht genauer prüfe.

Foto: Lothar Berns

Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für den geplanten Stromkonverter rückt nun ein Gelände an der Stadtgrenze zu Büderich in den Fokus - und zwar eines, das Netzbetreiber Amprion gar nicht auf seiner Liste hatte. Das fragliche 18 Hektar große Grundstück befindet sich zwischen der Autobahn 57, der Bahnlinie und nördlich der Badendonker Straße. Es liegt auf Kaarster Stadtgebiet, hat keinerlei Wohnbebauung in der Nähe.

19 mögliche Standortbereiche für den Konverter hatte Amprion vor gut drei Wochen präsentiert. Bei der Präsentation vor den Vertretern der Kommunen und des Kreises stellte die Kreisverwaltung die Frage, warum Amprion dieses Areal in Kaarst nicht weiter untersucht habe. Denn aus technischer Sicht, so sagen Insider beim Stromnetzbetreiber, sei die Fläche ideal geeignet, um dort den Stromkonverter zu bauen und ans Umspannwerk Osterath anzuschließen.

Amprion-Sprecher Andreas Preuß mag so weit nicht gehen, aber er bestätigt auf Anfrage: "Das Areal wäre geeignet." Sein Unternehmen habe die fragliche Fläche aber zurückgestellt. "Laut Regionalplan ist der Bereich als Abbaufläche für Kies vorgesehen. Das können wir nicht ändern."

Es ist kein Geheimnis, dass die Aufregung im Rhein-Kreis Neuss groß ist, seit Amprion dort die 19 möglichen Standortbereiche vorstellte. "Wenn man der Auffassung ist, dass man die Energiewende und den Konverter benötigt, dann geht es um die Frage: Wo ist der geeignetste Standort, der am wenigsten stört", sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU). "Meine persönliche Auffassung ist, dass das ein Standort fernab von Wohnbebauung sein muss." Dies sei bei dem fraglichen Areal der Fall. Grundsätzlich seien auch andere - von Amprion vorgestellte - Standortbereiche im Regionalplan für bestimmte Nutzungen festgeschrieben. "Zum Beispiel für Landwirtschaft", sagt der Landrat. "Deren Untersuchung hat Amprion aber nicht zurückgestellt."

Menschenkette gegen den Konverter in Osterath
25 Bilder

Menschenkette gegen den Konverter in Osterath

25 Bilder

Vor drei Tagen lud Petrauschke die acht betroffenen Städte und Gemeinden ins Kreishaus ein. Dort verständigten sich die Vertreter der Kommunen darauf, während der Sommerferien einen gemeinsamen Fragenkatalog an die Firma Amprion zu erarbeiten. Petrauschke erklärte: "Es gibt noch Fragen und Zweifel bezüglich der angewandten Kriterien." Kaarsts Bürgermeister Franz-Josef Moormann (CDU) sagte: "Wir sind eine Gemeinschaft und wollen kein Hin- und Herschiebespiel untereinander." Der Kaarster Stadtrat sprach sich mehrheitlich gegen einen Konverterbau auf Kaarster Stadtgebiet aus. Auch Moormann stimmte für den entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion.

Die "Initiative gegen den Doppelkonverter Osterath" nennt das Kaarster Areal "interessant". "Der Acker könnte ideal sein - umrahmt von Autobahn und Bahnlinie", schrieb die Sprecherin der Initiative, Kirsten Danes, auf der Facebook-Präsenz. "Amprion hätte dort zumindest kein Problem mit dem Lärmschutz. Auch die nächtliche Sicherheitsbeleuchtung wäre egal."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort