Meerbusch Im Wasserturm: gewollte Reduktion

Düsseldorf · Es war nicht die letzte Ausstellung, die der in Kürze aus den Diensten der Stadt scheidenden Kulturdezernenten im Forum Wasserturm eröffnete. Aber es war sicher die Vernissage, bei der die bisher meisten Besucher dort zu verzeichnen waren. Dies spricht dafür, dass der von Marlies Blauth beschrittene künstlerische Weg erhebliche Beachtung erfährt. „Die Künstlerin wendet sich bewusst gegen die zeitgeistige optische Überfüllung von Bildern“, untermauerte Hans Mattner-Stellmann die streng anmutenden Anordnungen. „Ich habe die symmetrische Komposition gewählt, um den Bildern eine Ausstrahlung der Ruhe und Sammlung zu verleihen“, ergänzt die in Osterath lebende Künstlerin. Folgerichtig trägt die Ausstellung den Titel „Symmetrie“. Denn die Schülerin von Anna Oppermann und Wil Sensen definiert den Begriff Symmetrie auf ihre Weise, „nicht streng geometrisch-exakt, sondern eher als eine Entsprechung zur Natur“. Marlies Blauth, die ein Studium für das Lehramt Kunst und Biologie abschloss und als diplomierte Kommunikations-Designerin diverse Lehraufträge erfüllt, findet außerdem, dass sich Kunst „irgendwo zwischen Ordnung und Chaos bewegt“. Wie dies verbindend in Einklang zu bringen ist, beweisen die ausgestellten Arbeiten. Sie bringen Dynamik und Leuchtkraft in den Raum, verströmen ein überzeugendes Zusammenspiel von Farbe und Proportion. Diese Wirkung wird durch die Nutzung unterschiedlicher Farbmaterialien und das variierende Auftragen in mehreren Schichten erreicht. Außerdem erzielen Beimischungen von Metallpigmenten, Erde oder Gips unikale Strukturen, die Spannung in die gewollt demonstrierte Reduktion einbringen. „Alles ist in den Bildern mit allem verzahnt“, hebt Mattner-Stellmann die entstehenden Wechselwirkungen hervor. Auf diesem Weg wird Marlies Blauth auch weitergehen, sie setzt auf die Metamorphose von Strenge und Nachlässigkeit, liebt die Kreuzung von unterschiedlichen Einflüssen und sieht in der Einbringung von Linoldrucken eine Brücke, Techniken zu verbinden.

Die Ausstellung ist bis zum 18. Februar täglich außer sonntags ab 18 Uhr zu sehen. Forum Wasserturm, Rheinstraße 10, Lank.

(RP)
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