Meerbusch Infos zu Kunst gibt es auf neuer Webseite

Meerbusch · Das Kultursekretariat NRW präsentiert auf einer Internetseite 600 Skulpturen und Kunstinstallationen im öffentlichen Raum in Nordrhein-Westfalen. Aus Meerbusch stammen insgesamt vier Werke

 Zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege: Joseph Beuys gestaltete das Mahnmal "Alter Kirchturm" im Jahr 1959.

Zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege: Joseph Beuys gestaltete das Mahnmal "Alter Kirchturm" im Jahr 1959.

Foto: Stadt

Skulpturen und Kunstinstallationen gibt es überall in Meerbusch. Vier solcher Werke, die sich in der Stadt befinden, sind jetzt auf einer neuen Webseite des Kultursekretariats NRW zu sehen.

Unter www.nrw-skulptur.de werden insgesamt 600 Skulpturen und Kunstinstallationen im öffentlichen Raum in Nordrhein-Westfalen präsentiert. Neben Fotos gibt es auf dem Online-Informationsportal Filme, Texte und Künstlerbiografien. Die Arbeiten für die Webseite hat eine Fachjury ausgewählt. Die Werke stehen in 86 Städten in NRW. Zu den vier Werken, mit denen Meerbusch vertreten ist, gehören neben dem von Joseph Beuys gestalteten Mahnmal Alter Kirchturm in Büderich die "Große Raumschwinge" von Will Brüll in Strümp. Ebenfalls vertretensind die Granit-Bank von Erwin Heerich im Büdericher Hallenbad-Park sowie das Mahnmal zur Erinnerung an die von den Nationalsozialisten deportierten und ermordeten Juden aus dem heutigen Meerbusch von Christoph Wilmsen-Wiegmann in Lank-Latum.

 Die Bank von Erwin Heerich wurde im Jahr 2000 im Rahmen der Euroga im Hallenbadpark aufgestellt. Sie ist Bestandteil des Kunstweges "Mataré und seine Schüler" in Büderich.

Die Bank von Erwin Heerich wurde im Jahr 2000 im Rahmen der Euroga im Hallenbadpark aufgestellt. Sie ist Bestandteil des Kunstweges "Mataré und seine Schüler" in Büderich.

Foto: Carsten Gliese

Das Mahnmal "Alter Kirchturm" gestaltete Joseph Beuys im Jahr 1959 im Auftrag des Rates der Gemeinde Büderich zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege. Das grobe Eichentor mit den Namen der Gefallenen, die Holzplastik im Inneren und den Turmschacht bilden ein Gesamtkunstwerk.

Die "Große Raumschwinge", die inzwischen in einem Kreisverkehr am Eingang des Neubaugebietes "Am Strümper Busch" steht, schuf der Meerbuscher Bildhauer Will Brüll 1998 zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Meerbuschs mit dem bretonischen Fouesnant. Eine kleinere Variante der Stahlplastik, die sich im Wind dreht, steht im Ortskern der Partnerstadt und wird dort"L'aile d l'amitie", "Flügel der Freundschaft", genannt.

Erwin Heerich lebte und arbeitete bis zu seinem Tode rund 50 Jahre in Meerbusch. Seine Bank aus schwarzem Granit, die im Jahr 2000 im Rahmen der Euroga im Hallenbadpark aufgestellt wurde, ist Bestandteil des Kunstweges "Mataré und seine Schüler" in Büderich. Christoph Wilmsen-Wiegmanns Mahnmal besteht aus vier Granitstempeln, die spiegelverkehrt die Namen der Konzentrationslager tragen, in denen Juden aus dem heutigen Stadtgebiet Meerbuschs ermordet wurden: Litzmannstadt, Riga, Izbica und Theresienstadt.

 Will Brüll schuf die "Große Raumschwinge". Sie steht inzwischen am Neubaugebiet "Strümper Busch".

Will Brüll schuf die "Große Raumschwinge". Sie steht inzwischen am Neubaugebiet "Strümper Busch".

Foto: U.D.
 Am Mahnmal von Christoph Wilmsen-Wiegmann gibt es alljährlich am 9. November eine Gedenkstunde.

Am Mahnmal von Christoph Wilmsen-Wiegmann gibt es alljährlich am 9. November eine Gedenkstunde.

Foto: U.D.

Zu dem Ensemble gehört zudem eine Basalt-Stele, auf der die Namen der 33 Juden stehen, die deportiert und ermordet wurden sowie der drei, die überlebten. Die Stele trägt zudem den hebräischen Schriftzug für "Sachor - Gedenke". Alljährlich am 9. November findet zum Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 am Mahnmal eine Gedenkstunde statt.

(RP)
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