Meerbusch Interkommunales Gewerbegebiet - Alternativplanung nur für Meerbusch

Meerbusch · Die Verwaltung will im Planungsausschuss grünes Licht für das Interkommunale Gewerbegebiet erhalten. Erstmals wird in einer Vorlage eine Alternative genannt.

 In der Wiese hinter der Autobahnauffahrt an der A 44 soll der Meerbuscher Teil des Gewerbegebietes entstehen. Im Hintergrund ein Protestbanner.

In der Wiese hinter der Autobahnauffahrt an der A 44 soll der Meerbuscher Teil des Gewerbegebietes entstehen. Im Hintergrund ein Protestbanner.

Foto: UD

Trotz der Proteste aus der Bürgerschaft und skeptischer Stimmen aus der Politik: Die Meerbuscher Stadtverwaltung macht jetzt beim Thema Interkommunales Gewerbegebiet mit Krefeld Nägel mit Köpfen. Gestern teilte sie mit, dass sie den Politikern vorschlagen wird, "grünes Licht" für die Fortsetzung der seit Jahren laufenden Vorplanungen für das Gewerbeareal an der A 44 zu geben. Die Stadtverwaltung nennt aber erstmals auch deutlich eine Alternative zum derzeit vorgesehenen 121 Hektar großen Areal, von dem 70 Hektar auf Meerbuscher Gebiet, 51 auf Krefelder Gebiet liegen sollen. Eine andere Möglichkeit bestünde demnach darin, im Rahmen der Aufstellung des Regionalplanes eine Fläche von 28,5 Hektar im Bereich südlich der Autobahn A44 und Krefelder Straße für Gewerbe darzustellen, die nur den Bedarf der Stadt Meerbusch decken soll.

Gestern herrschte zeitweise Verwirrung über den kommenden Planungsausschuss, in dem am 14. Juni im Bürgerhaus an der Wittenberger Straße 21 in Lank über die Pläne entschieden werden soll. Die entsprechenden Ratsvorlagen für die Sitzung standen zwar am Dienstagabend kurz im Bürgerinformationsportal, waren am gestrigen Mittwoch plötzlich verschwunden. Im Rathaus konnte man sich dies gestern nicht erklären, versicherte aber, dass dies ein technischer Fehler sein müsse und alle Dokumente zeitnah eingestellt würden. Auf Anfrage sendete Stadtsprecher Michael Gorgs unserer Redaktion auch die Vorlage. Im Einzelnen schlägt die Stadtverwaltung der Politik darin vor, dass zunächst ein landesplanerischer Vertrag zwischen den Städten Meerbusch und Krefeld sowie der Bezirksregierung entworfen werden soll. Des Weiteren könnte dann ein Wirtschaftsprüfungsbüro beauftragt werden, alternative Rechtsformen für das Gewerbegebiet aufzuzeigen und zu bewerten. Auf Basis dessen könnte die Politik dann weiter entscheiden.

Als Zeitplan ist laut Vorlage vorgesehen, die Bürger ab September 2016 zu informieren, dann bis April 2017 einen landesplanerischen Vertrag zu entwerfen, parallel dazu eine Organisationsform für ein gemeinsames Kommunalunternehmen zu entwickeln und das Strukturkonzept zu vertiefen.

Die Verwaltung liefert in der Vorlage auch Zahlen, warum das Gewerbegebiet nötig ist: Unter anderem wird dargestellt, dass in Meerbusch nur 1,43 Prozent des Stadtgebietes Gewerbefläche sind, in Neuss hingegen 7,87 Prozent.

(RP)
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