Meerbusch Kampf gegen Lärm erstmal vertagt

Meerbusch · In einer gemeinsamen Sondersitzung von Planungs- und Umweltausschuss wollten die Politiker konkrete kommunale Maßnahmen für mehr Lärmschutz erarbeiten. Allerdings: Es gibt noch Beratungsbedarf bei den Fraktionen

Nach einer guten halben Stunde hatte SPD-Ratsherr Dirk Banse genug: "Wir müssen uns entscheiden, ob das hier heute ein Aufbruch wird - oder eine Beerdigung." Seine Fraktion hatte eine gemeinsame Sondersitzung von Planungs- und Umweltausschuss beantragt. Einziges Thema: Was kann die Stadt Meerbusch gegen die Lärmbelastung tun? Nicht viel, führte der Erste Beigeordnete Frank Maatz aus. Die Zuständigkeiten liegen oft bei anderen Behörden und Ebenen - bei Straßen.NRW, beim Eisenbahn-Bundesamt, beim Bund.

Die Lärmproblematik ist vielen Ausschussmitgliedern nicht neu - und sie sind desillusioniert. So lange gesetzliche Grenzwerte eingehalten werden, könne die Stadt nicht auf Hilfe von außen hoffen, erklärte Uwe Wehrspohn (CDU). "Wir haben uns aber beim Amtseid verpflichtet, zum Wohle der Bevölkerung zu handeln", entgegnete Thomas Wolfgramm (SPD). Bei einer Lärmbelastung von 65 Dezibel entlang der Bahnlinie in Osterath seien auch gesundheitliche Schäden für die Anwohner möglich. Die SPD hatte deshalb einen weit reichenden Antrag eingebracht: Bei zahlreichen Veranstaltungen sollten mit Bürgerbeteiligung Lärmminderungsmaßnahmen für Meerbusch erarbeitet werden. Auch konkrete Ideen, zum Beispiel einen Lückenschluss beim Lärmschutz entlang der Autobahnen, fanden sich in dem Papier. "Das kostet Millionen", merkte Jochen Quass (Grüne) an.

Jörg Wartchow (CDU) regte einen interfraktionellen Arbeitskreis an. Dort könne überlegt werden, wie das weitere Vorgehen aussieht. Dem stimmten die Mitglieder der beiden Ausschüsse zu, nachdem CDU und SPD ihre Anträge mit konkreten Ideen zurückgezogen hatten.

(RP)
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