Meerbusch Kandidaten für Integrationsrat gesucht

Meerbusch · Am 25. Mai wird zum zweiten Mal der Integrationsrat gewählt. Das Gremium sucht derzeit nach neuen Kandidaten, die zur Unterstützung von Migranten und Flüchtlingen beitragen möchten

 Der Integrationsrat setzt sich aus zwei Dritteln direkt gewählter Migrantenvertreter zusammen. Ergänzt wird das Gremium durch Mitglieder des Stadtrates.

Der Integrationsrat setzt sich aus zwei Dritteln direkt gewählter Migrantenvertreter zusammen. Ergänzt wird das Gremium durch Mitglieder des Stadtrates.

Foto: Ulli Dackweiler

Wenn am 25. Mai Deutsche und EU-Bürger den neuen Stadtrat, die erste Meerbuscher Bürgermeisterin, das EU-Parlament und den Kreistag wählen, dürfen auch Meerbuschs Mitbürger ohne EU-Pass an die Wahlurne: Nach der Premiere im Jahr 2010 wird zum zweiten Mal ein Integrationsrat gewählt. Er vertritt die Interessenten der Migranten und setzt sich aus zwei Dritteln direkt gewählter Migrantenvertreter und einem Drittel Ratsmitglieder zusammen.

Jeder elfte Meerbuscher hat keinen deutschen Pass. Jetzt können sich neue Kandidaten für den Integrationsrat melden. "Wir möchten möglichst viele Meerbuscher ermutigen, zu kandidieren", sagt Ingrid Maas (Grüne), stellvertretende Vorsitzende des aktuellen Integrationsrates. "Die Mitarbeit im Integrationsrat ist eine ideale Möglichkeit, sich in das kommunalpolitische Geschehen unserer Stadt einzubringen." Dies gelte insbesondere für Migranten aus außereuropäischen Staaten, die nicht an der Kommunalwahl teilnehmen dürfen. Da einige Mitglieder des amtierenden Rates nicht erneut kandidieren werden, sei "Platz für neue Kräfte und neue Ideen", so Maas.

Aktuell diskutiert das Gremium Möglichkeiten, die Stadtverwaltung interkulturell zu öffnen. Dabei geht es unter anderem darum, herauszufinden, welche interkulturelle Kompetenz die Verwaltung besitzt und wie vorhandene Sprachkenntnisse der Mitarbeiter optimal genutzt werden können. Ingrid Maas: "Wir sind überzeugt, dass Integration nur dann dauerhaft gelingen kann, wenn sie auf allen Ebenen der Gesellschaft ankommt." Umso wichtiger sei es, einen starken Integrationsrat zu bilden, der Initiative ergreift und die Interessen der Migranten deutlich artikuliert.

Vor zwei Jahren wurde auf Initiative des Integrationsrates die erste "Interkulturelle Woche" veranstaltet. Im Sommer 2013 gab es erstmals ein buntes Folklorefest auf dem Osterather Kirchplatz. "Wegen der angestiegenen Zahl von Flüchtlingen haben wir uns in den vergangenen Monaten auch mit der Situation der Flüchtlingsarbeit und der Unterbringung der Menschen in den Flüchtlingsheimen beschäftigt", berichtet Ingrid Maas.

Der Integrationsrat will langfristig darauf hinwirken, dass die städtischen Hilfsangebote zur Unterstützung von Flüchtlingen — zum Beispiel im Bereich der Sprachförderung oder bei der Wohnungssuche — ausgebaut werden.

Jetzt hofft der Integrationsrat auf neue Mitstreiter, die etwas bewegen und sich einbringen wollen. "Wir berichten den Interessenten gern noch detaillierter über unsere Arbeit und informieren natürlich auch gern über die Wahlmodalitäten", so Ingrid Maas.

Den Kontakt zu den Mitgliedern des Integrationsrates stellt Anja Flintrop her. Als Mitarbeiterin im Fachbereich Soziales und Jugend der Stadtverwaltung betreut sie denn Integrationsrat als "Geschäftsstelle".

Fragen beantwortet Anja Flintrop unter der Telefonnummer 02159 916-529.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort