Rosenmontagszug 2014 in Meerbusch Die "Helden" des Rosenmontags in Nierst

Meerbusch · Von "Chi-Neesche" über Quasimodo bis hin zu den Figuren aus Entenhausen: Beim Rosenmontagszug präsentierten die Jecken von "Kött on Kleen" ihre Kostüme und Motto-Wagen. Clown Pajas sammelte die Würste ein.

Das war der Rosenmontagszug 2017 in Meerbusch-Nierst
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Das war der Rosenmontagszug 2017 in Meerbusch-Nierst

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Foto: Dackweiler, Ulli

"Die große bunte Comicwelt - hant mer os noh Neesch bestellt" — so heißt das Motto der Nierster Karnevalsgesellschaft "Kött on Kleen" in dieser Session. Oft spielen Action-Helden die Hauptrolle in Comics. Aber nicht nur dort, sondern auch im Nierster Rosenmontagszug lassen sich Helden finden:

Der Pajas

Der Clown ist das Wahrzeichen von "Kött on Kleen." Jedes Jahr führt er den Rosenmontagszug an und sammelt von Nierster Einwohnern Wurstware ein. Dieses Jahr ist Peter Krista dafür zuständig: "Ich bin wirklich stolz, als Pajas beim Zug dabei zu sein." Viel beschäftigt ist der Narr: Sobald er jemanden vom Bürgersteig aus mit Fleischware wedeln sieht, läuft er schnell hin und bringt sie zu zwei Köchen auf dem Wurstwagen, dem "Wooschwaarel". Das Duo Werner Horster und Robert Daniels hängen die Wurst über eine Stange. Das machen sie nun schon seit fast 20 Jahren zusammen. Am Abend wird die Wurst gebraten.

Der Prinz

Hinter dem bunten Clown stolziert Prinz Günter III. mit seinem Kabinett. Winkend ruft er den Zuschauern Helau zu. Darunter sind zahlreiche Kinder, die Kamelle in ihren Beuteln sammeln. Beinah an jedem Haus stehen Nierster mit Snacks und Schnapsgläsern bereit, die sie dem Prinz und den Wagengruppen reichen. "Ab und an muss man aber mal 'nein danke' sagen", rät der Prinz — unter dem strengen Blick seines Finanzministers, Hans-Jürgen Schwarzer, der sagt: "Auch beim Alkoholkonsum lässt sich sparen."

Das Kinderprinzenpaar

Aus den Düsen eines überdimensionalen Raketen-Jets steigen Rauchwolken. Im Cockpit sitzen Pascal I. und Liv I., das Nierster Kinderprinzenpaar. Auf ihrem Wagen prangern Planeten, Sterne und Außerirdische. Da fällt es dem jungen Prinz nicht schwer, einen Lieblingswagen zu finden. "Der hier", sagt er. Nur kurz hat er sich umgeschaut, klopft dann aber grinsend auf das Gehäuse seiner Rakete.

Der Traktorfahrer

Gezogen wird die Rakete von Stefan Davids, heute mal als Almöhi unterwegs. Für Fragen hat der bärtige Jecke keine Zeit: "Der Zug muss ja in Bewegung bleiben", so Davids.

Die Motto-Wagen

Die typischen Helden eines Karnevalszugs sind nicht zuletzt die Motto-Wagen. Mit Wurstwagen und Prinzenpaar-Rakete sind es in Nierst insgesamt zwölf. Mittendrin marschiert jedoch auch die "Fußgruppe Abel", traditionell ohne Wagen, aber aufwendig kostümiert — dieses Jahr als "Chi-Neeschen".

Einige Jecken haben sich beim Wagenbau vom Sessions-Motto inspirieren lassen: Ein schwarzer Rolls-Royce mit langer Nase parkt auf einer Plattform. Innen sitzen Tim und der Professor Balduin Bienlein mit grünem Mantel, Melone und Regenstock. Das Motiv ist dem Comicalbum "Tim in Amerika" nachgestellt. Zwei Wagenbaugruppen haben sich die Figuren aus Entenhausen zu Eigen gemacht. So rollt der Geldspeicher von Dagobert Duck über das Nierster Pflaster. Ebenfalls beim Zug dabei sind die Räuberbrüder "Daltons", die eingepfercht in einer Kutsche von Lucky Luke auf dem Weg zum nächsten Gefängnis sind — der Wilde Westen im Nierster Karneval.

Die Wagengruppe "Menzen II." grüßt von der Kathedrale "Notre-Dame de Paris". Die Jecken der Truppe gehen als Quasimodo. Die Kopie vom buckligen Glöckner mit grünem Hemd, grauer Strumpfhose und borstigen Augenbrauen steht mit "Peace-Zeichen" auf den Kirchenmauern. Weiter vorne zieht ein Traktor eine Eisscholle: Darauf sind Mammut Manni und Säbelzahntiger Diego, Figuren aus dem Animationsfilm "Ice Age", zu sehen. "Die Idee kam ganz spontan", sagt Stefan Groß, der als Rattenhörnchen "Scrat" verkleidet ist. Seit Dezember hat die Gruppe am Wagen gewerkelt.

Um 9.15 Uhr starteten die Jecken von "Kött on Kleen". Mehr als acht Stunden ziehen sie durch Nierst, inklusive Mittagspause. "Europaweit ist unser von der Zeit her der längste Zug", sagt Andreas Funke-Kaiser vom "Neeschter Zwergenaufstand". Zu einem Vergleich mit Rio traut er sich aber nicht. "Die feiern und tanzen Samba ja durchgehend."

(ila)
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