Meerbusch Kemperallee: Nun doch Bauarbeiten

Meerbusch · Ortstermin des Bauausschusses in Lank: Nach Anwohnerprotesten wird die Kemperallee nicht wie von der Stadt geplant umgebaut, Problem sind aber jetzt die Randsteine. Sie müssen neu gesetzt werden. Anlieger tragen die Kosten mit.

 Politik und Verwaltung beim Ortstermin an der Kemperallee: Matthias Unzeitig (v.) erklärt das Problem mit den Randsteinen.

Politik und Verwaltung beim Ortstermin an der Kemperallee: Matthias Unzeitig (v.) erklärt das Problem mit den Randsteinen.

Foto: Dackweiler

Eigentlich schien das Thema Sanierung der Kemperallee zur allseitigen Zufriedenheit gelöst zu sein. Im Bauausschuss vor der Sommerpause war der Beschluss gefasst worden, das Erscheinungsbild der Lanker Straße entlang der Teloy-Mühle und der Pastor-Jacobs-Schule nur wenig zu verändern. Anwohner und Umweltschützer hatten gegen entsprechende Pläne der Stadt protestiert.

Die dort stehenden Amberbäume sollen weitgehend erhalten bleiben. "Wir prüfen, ob wir den Bäumen mehr Platz geben können", erläuterte der zuständige Fachbereichsleiter Matthias Unzeitig. Auch die Verschwenkung der Straße mit Anlage einer Bushaltestelle war vom Tisch. Denn die derzeitige Lösung, das heißt, der Schulbus hält zur Hälfte auf dem Schulhof und der Fahrbahn vor der Schule, böte den Kindern die Gelegenheit, ungefährdet über den Schulhof ins Schulgebäude zu gelangen, hatten die Anwohner argumentiert. Die Einmündung zur Mühlenstraße wird lediglich "optimiert", damit die Feuerwehr, deren Gerätehaus sich hinter der Teloy-Mühle befindet, bei ihren Einsätzen besser um die Kurve kommt. Dennoch war vor der Sitzung des Bauausschusses in dieser Woche eine Begehung der Allee anberaumt worden. Gibt es weitere Probleme bei der Sanierung der historischen Straße? "Als wir für die Ausschreibung nähere Untersuchungen durchgeführt haben, hat sich herausgestellt, dass die Randsteine nicht in einem Mörtelbett, sondern lediglich in Erde liegen und bei der Sanierung wegkippen werden", so Technischer Beigeordneter Michael Assenmacher. Diese Situation wollte er vor Ort den Entscheidungsträgern deutlich machen. Schon heute sind etliche Randsteine kaputt. Andere sind zu hoch, um der vorgeschriebenen Barrierefreiheit Genüge zu tun. Wird die Straße bei der Grundsanierung 60 Zentimeter ausgekoffert, ist die Randbegrenzung hin. Was tun? "Wir müssen bei der Baumaßnahme die Randsteine komplett neu setzen. Damit das technisch korrekt passieren kann, müssen wir dabei auch einen Teil des Gehweges aufnehmen", so der Dezernent. "Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist es sinnvoll, den kompletten Bürgersteig zu erneuern", meint Unzeitig. So könnte man alles in einem Abwasch erledigen und müsste nicht in einigen Jahren wieder beginnen. Eine Flickschusterei würde vermieden. "Vielleicht hätte man das schon früher sehen können", äußerte Ausschussvorsitzender Leo Jürgens (CDU) leise Kritik. Aber auch er ist der Meinung, dass es wenig sinnvoll sei, "halben Kram zu machen".

In einer Verwaltungsvorlage für den Bauausschuss am 3. November will die Verwaltung diese Überlegungen mit Zahlen und Kosten unterfüttern. Letztendlich müsse der Rat entscheiden, so Assenmacher. Was natürlich auch Auswirkungen auf die Höhe der Kostenbeteiligung der Anwohner habe. Diese werden bei einer Grundsanierung ihrer Straße einschließlich ihrer Nebenanlagen wie Bürgersteig oder Straßenbeleuchtung an den Kosten beteiligt. Bei der Kemperallee ist allerdings die Stadt der größte Grundstückseigentümer.

(RP)
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