Spenden Kinder-Aktionen für Flüchtlingshilfe

Meerbusch · Während der Autofahrt kam Moritz plötzlich ein Gedanke: Warum nicht Pfandbons für Flüchtlinge sammeln?

Während der Autofahrt kam Moritz plötzlich ein Gedanke: Warum nicht Pfandbons für Flüchtlinge sammeln?

Diese Idee hat der Neunjährige jetzt in die Tat umgesetzt. In zwei Getränkemärkten in Lank stehen Sparschweine an der Kasse, in die Kunden ihre Pfandbons werfen können. Das gesammelte Geld kommt den Flüchtlingen in Meerbusch zugute. Auf die Frage, wie er auf diese Idee gekommen ist, antwortet Moritz: "Ich hab einfach mal über die Situation nachgedacht und dann ist mir das so eingefallen. Ich habe Mama gefragt, ob das Sinn macht, und dann haben wir uns informiert und sind in den Getränkemarkt gefahren." Samy Achour, stellvertretender Filialleiter von Top Getränke, war sofort überzeugt: "Ich war total beeindruckt. Wir haben die Aktion noch am selben Tag umgesetzt." AuchGetränkemarktbetreiber Jörg Liebisch macht bei der Aktion mit. Die Sparschweine, die an den Kassen der Getränkemärkte stehen, hat Moritz eigenhändig beschriftet und bemalt. Und die Aktion zeigt bereits Erfolge. "Es wird wirklich viel gespendet. In weniger als zwei Wochen war das Sparschwein bei uns voll", so Achour.

Eine weitere Möglichkeit, den Flüchtlingen in Meerbusch zu helfen, haben sich sechs Schüler der Pastor-Jacobs-Schule in Lank überlegt. Anouk, Emma, Marlene, Maike, Edgar und Constantin haben in ihrer Freizeit Kastanienmännchen gebastelt und diese anschließend beim Tag der Offenen Tür in der Schule verkauft. Dabei kamen 150 Euro zusammen, die die Kinder jetzt an Ulli Dackweiler vom gemeinnützigen Verein "Meerbusch hilft" übergeben haben. Maike erzählt, wie es zu dieser Aktion gekommen ist: "Meine Idee war es, Kastanienmännchen zu basteln und für einen guten Zweck zu verkaufen." Ihre Freundin Marlene habe dann den Gedanken gehabt, damit beim Tag der Offenen Tür an der Schule Geld für Flüchtlinge zu sammeln. Die Schüler sind sich der Flüchtlingssituation durchaus bewusst: "Wir haben diese Aktion gemacht, weil uns das total interessiert. Und wir kriegen das ja auch alles mit durch Radio, Zeitung, Fernsehen und sowas", sagt Maike. Mehr als 60 Kastanienmännchen haben die Kinder verkauft. Zur Vorbereitung haben sie eine Woche lang in ihrer Freizeit gebaut und gebastelt. Einerder Väter, Bernhard Liesering, ist beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der jüngeren Generationen: "Ich finde es toll, dass die Kinder so ein gutes Verständnis für die Flüchtlingssituation entwickeln", sagt der Familienvater. "Das Engagement der Kinder ist wirklich vorbildlich." "Meerbusch hilft" benötigt unter anderem einen Kleinbus zum Transport von Sachspenden und für Ausflüge. Die Kinder wollen sich mit dem gesammelten Geld gerne daran beteiligen.

Jana Rechenburg

(RP)
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