Meerbusch Kinder erfüllen sich Schulhof-Traum

Meerbusch · Hochseilgarten, Klettermikado und Baumhaus - die Eichendorff-Grundschule eröffnete beim Sommerfest den neu gestalteten Pausenhof.

 Eichendorff-Grundschüler in ihrem neuen Hochseilgarten - hier wird Koordination trainiert.

Eichendorff-Grundschüler in ihrem neuen Hochseilgarten - hier wird Koordination trainiert.

Foto: Ulli Dackweiler

In weniger als einem Jahr planten, finanzierten und bauten die Eichendorff-Grundschüler einen Großteil ihres Traumschulhofes. Hilfe gab es von Lehrern, Eltern und Architekten. Das Projekt dürfte mindestens 50.000 Euro kosten. Rund 35.000 Euro Spenden wurden bereits gesammelt: "So konnten wir das Außengelände in einen naturnahen Erlebnisraum umwandeln", sagte Schulleiterin Martina Arntjen beim Sommerfest am Samstag. Ein Rundgang mit der Rektorin zeigt, für welche Kinderwünsche die graue Asphaltfläche weichen musste und muss. Der Hof hat vier Schwerpunkte.

"Beim Hochseilgarten stehen die Kinder Schlange", sagte Arntjen. Zwischen Robinien-Holzpfählen ist Klettertau gespannt. Die Schüler können balancieren, baumeln oder die Seile erklimmen. Wer runterplumpst, fällt weich auf Holzhäcksel. Die Eichenstämme beim Klettermikado sind nicht entrindet. Wie vom Himmel auf die Erde geworfen, liegen die Stämme chaotisch verteilt. Zu Bewegung/Spiel gehört auch ein Fußballfeld. "Geplant sind eine Tampenschaukel und ein Kletterfelsen", so Arntjen. Zudem ein Kletterhügel mit Tunnel und Rutsche. Derzeit sprießen aus dem Erdhaufen Kornblumen.

Die Kinder haben Hochbeete für Kräuter und Blumen angelegt. Eine Naturholzecke lockt Insekten und Vögel an. Wiesen sollen ungeschoren wachsen, damit die Kinder das kniehohe Grün spüren: "Das Gras muss nicht quadratisch, praktisch, gut geschnitten sein", sagte Arntjen. Ein Feuchtbiotop steht Sommer 2017 an.

Mehrere Sitzbänke laden zum Verweilen ein - sie sehen aus wie unnormierte Holzpaletten aus dem Wald. Wichtigster Rückzugsort: Ein Baumhaus mit Theke. Das Wort "Bar" ist am Eingang eingeritzt.

Holzabfälle wurden nicht entsorgt, sondern dienen als Material in der Bauecke. Mit den Resten lassen sich Brücken und Türme bauen. Künftig soll eine Trockenmauer den Bereich abgrenzen und ein Sandboden her.

Schirmherrin des Projektes ist Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU): "Es ist beachtlich, wie schnell das Vorhaben realisiert wird", sagte die Stadtchefin.

Paul und Tobias, neun Jahre und in der Klasse 3a, genießen das Ergebnis. Tobias klettert gerne im Hochseilgarten. Samstag dachte er an die Projektwoche im September: "Unser Modell war eigentlich ein Vergnügungspark mit riesiger Murmelbahn." Pause. Achselzucken: "Phantasie halt." Also lieber das Jetzt. "In der Pause spielen wir oft Fußball", sagte Paul. Noch fehlen den Toren Querbalken. Bei streitbaren Schüssen stimmen die Kicker per Handzeichen ab: Tor, Latte oder drüber.

(RP)
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