Meerbusch Knotenpunkte führen durch die Natur

Meerbusch · Wer auf dem Fahrrad die Meerbuscher Ortsteile erkunden will, braucht dazu nicht mehr umständlich in Karten zu blättern, sondern kann sich mit dem kreisweit einheitlichen System leiten lassen. 114 Punkte gibt es im ganzen Kreis.

 Der Knotenpunkt 5 am Rhein in Lank weist nach Düsseldorf und Büderich sowie nach Krefeld und Langst.

Der Knotenpunkt 5 am Rhein in Lank weist nach Düsseldorf und Büderich sowie nach Krefeld und Langst.

Foto: Kir

Warum in die Ferne schweifen? Auch Meerbusch hat viele schöne Seiten, die man abseits der großen Straßen entdecken kann. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Gerade im Herbst, wenn die Laubfärbung nach draußen lockt und man Eicheln und Kastanien zum Basteln und Maronen zum Braten aufsammeln kann, lohnt sich ein Ausflug in die Natur. Neue Eindrücke beleben, Bewegung in der frischen Luft tut gut. Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, braucht nicht mehr umständlich in Kartenmaterial zu stöbern, sondern kann sich an Hand des Knotenpunktsystems orientieren, das im Rhein-Kreis Neuss flächendeckend umgesetzt wurde. Übersichtliche Orientierungstafeln an markanten Punkten laden dazu ein, sich selber eine Tour zusammenzustellen. Man muss sich nur die entsprechenden Knotenpunkte, die man nacheinander anfahren möchte, merken oder notieren. Alles Weitere regeln die kleinen weißen Schilder mit einem roten Pfeil, die man auf der Strecke findet.

 Die "Hockende" steht an der Poststraße in Büderich.

Die "Hockende" steht an der Poststraße in Büderich.

Foto: angelika kirchholtes

Als Beispiel könnte man bei Haus Meer (Knotenpunkt 12 ) starten und dann eine Rundtour über die Knotenpunkte 4-3-2-5-9-19-20 und zurück zu Knotenpunkt 12 machen.

 Die Silhouette von Lank, wie sie sich bei der Radtour beim Vorbeifahren für die Radler ergibt.

Die Silhouette von Lank, wie sie sich bei der Radtour beim Vorbeifahren für die Radler ergibt.

Foto: angelika kirchholtes

Auf geht's! Doch schon kurz nach dem Start muss man aufpassen. Hinter dem historischen Gelände muss man links in die Straße "In der Issel" einbiegen. Ein Hinweisschild fehlt jedoch. Fährt man die Strecke in umgekehrter Richtung sieht man zwei Schilder: Eines zeigt nach rechts, das andere nach links. Es drängt sich der Verdacht auf, dass ein Witzbold das Schild, das eigentlich in die Straße "In der Issel" weist, gedreht hat. Danach läuft zunächst alles reibungslos. Abgeerntete Felder und Raben, die die letzten Körner picken, begleiten die Radfahrer. Es geht durch den Ilvericher Bruch über die A44 und durch Ilverich Richtung Lank. Leider fehlt auch hier, jenseits der Oberen Straße, als sich der Wirtschaftsweg gabelt, ein Pfeil. Man muss die Abzweigung nach rechts nehmen. Am Meerbuscher Wasserwerk vorbei ist schon der Knotenpunkt 4 erreicht. Mit schönem Blick auf die Silhouette von Lank-Latum mit Wasserturm und Sonnenblumen im Vordergrund geht es an einem typischen niederrheinischen Bauernhof vorbei. Die Nähe von Stadt und Land wird erfahrbar. Hühner kreuzen den Weg und gackern. Kurz danach biegen die Radler in die Pappelallee ein, die wie der Name schon sagt von hohen Pappeln gesäumt und von vielen Lankern als Spazierweg genutzt wird. Vorbei an Knotenpunkt 3 geht es zum Kreisverkehr am Ortseingang von Lank und dort wieder in die freie Natur. Pferde grasen auf den Koppeln, eine Herde Kühe hat es sich unter Büschen gemütlich gemacht. Knotenpunkt 2 weist den Radfahrer nun zum Punkt 5, der sich allerdings erst auf dem Rheindeich befindet. Dazu radelt man quer durch Lank, allerdings nicht durch den Ortskern, sondern entlang der Kaiserswerther Straße. Es bietet sich an, hier einmal von der Route abzuweichen und in einem der schönen Cafés oder Restaurants einzukehren und das Ambiente des Ortes zu genießen. Danach kann man hinter dem alten Friedhof wieder auf den gewählten Weg zurückkehren (Nierster Straße) und quer durch die Felder, wo Salat und Kohl geerntet werden und ein schönes Farbenspiel bieten, fahren. In der Nähe des Werthhofs bei Nierst kommt man zum Rheindeich. Dort hat man einen schönen Blick auf die Rheinauen, Kaiserswerth und die vorbeifahrenden Schiffe. Jetzt kann man ganz entspannt vor sich hinradeln, denn erst in Höhe Büderich steht der nächste Knotenpunkt (9). Von dort geht es durch das Apelter Feld, vorbei am Landsknecht mit dem Mataré-Brunnen in die Poststraße. Dort fällt die "Hockende" auf, eine interessante Plastik von Wolf Spemann. Über die Düsseldorfer Straße (Knotenpunkt 19) führt die Radtour zur Niederdonker Kapelle (KP 20), wo man eine besinnliche Rast einlegen kann. Durch ruhige Nebenstraßen von Büderich gelangt man zurück zum Ausgangspunkt. 29 schöne Kilometer sind geschafft.

(RP)
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