Meerbusch Krefeld prüft Parkplatz an A44

Düsseldorf · Aus Krefeld kommt der Vorschlag, an der A44-Auffahrt Osterath einen Pendler-Parkplatz zu bauen. Das soll jetzt geprüft werden. Inzwischen ist in der Nachbarstadt aufgefallen, dass das auch Meerbusch betreffen würde.

Die Bezirksvertretung Krefeld-Fischeln hat einstimmig einen Prüfauftrag beschlossen. Die dortige Verwaltung soll feststellen, ob für einen Pendlerparkplatz mit etwa 50 Plätzen an der A44-Auffahrt Osterath "ausreichend Bedarf" besteht. Den Antrag hatte Helmut Höffken (FDP-Krefeld) gestellt. Er sieht in dem Parkplatz vor allem eine Entlastung des Verkehrs auf der Kölner Straße (die auf Meerbuscher Gebiet zur Krefelder Straße wird). Zudem rechnet er mit einer besseren Umweltbilanz durch Fahrgemeinschaften, einer Reduzierung der Feinstaubbelastung und nicht zuletzt einem Zeitgewinn für die Pendler.

Bei einer ersten Diskussion vor einer Woche war auf Krefelder Seite allerdings weitgehend außer acht gelassen worden, dass der Parkplatz sehr nah an der Grenze zu Meerbusch – wenn nicht sogar auf Meerbuscher Gebiet – liegen würde. Das könnte zum Problem werden, denn die Meerbuscher Politik reagiert erfahrungsgemäß äußerst verschnupft, wenn über ihren Kopf hinweg geplant wird.

"Wir sollten auch Meerbusch mit ins Boot nehmen, denn eine gemeinsame Lösung ist sinnvoll. Auf der Meerbuscher Seite der A 44 liegen mehrere Gewerbeansiedlungen, die davon auch profitieren", sagte denn auch Benedikt Lichtenberg (CDU-Krefeld). Ein auf Meerbuscher Gebiet liegender Bauernhof mit Laden und Parkplatz könnte in die Überlegungen einbezogen werden. Die Fischelner Bezirksvorsteherin Doris Nottebohm (SPD) fand die Idee zwar gut, brachte aber den großen Parkplatz am Fischelner Friedhof ins Spiel. "Der Parkplatz wird nicht ständig genutzt, und es parken nicht so viele Autos dort." Dem Argument Höffkens, wenn dort eine große Trauergemeinde zum Friedhof wolle, werde es sehr eng, entgegnete Jürgen Oppers (SPD): "So oft finden große Trauerfeiern nicht statt, und außerdem könnte man ja auch auf den nicht so rege genutzten Parkplatz am Grundend ausweichen."

Die Krefelder Grünen stehen dem Parkplatz skeptisch gegenüber. Daniel Werner: "Wenn wir einen Parkplatz bauen, wird wieder Fläche versiegelt. Außerdem besteht dann die Gefahr, dass Autofahrer, die sonst in Oppum auf die Autobahn fahren, jetzt durch Fischeln kommen, hier ihren Wagen abstellen und dann mit Fahrgemeinschaften die A 44 nutzen."

Meerbuschs CDU-Fraktionschef Werner Damblon hörte gestern durch eine Anfrage der RP zum ersten Mal von dem Plan. "So schnell kann man dazu natürlich noch nichts sagen", kommentiert er. Auch für SPD-Fraktionschefin Ilse Niederdellmann ist der Plan neu. Sie ist gespannt, was die Krefelder vorschlagen werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort