Meerbusch Künstlerischer Blick auf Hildegunde

Meerbusch · 33 Künstlerinnen zeigen im Alten Küsterhaus ihre Sicht auf die Klosterstifterin.

 Johanna Wiens, Roger und Jutta Gerhold (von links) in den Ausstellungsräumen im Alten Küsterhaus.

Johanna Wiens, Roger und Jutta Gerhold (von links) in den Ausstellungsräumen im Alten Küsterhaus.

Foto: Ulli Dackweiler

Hinter einer leichten Nebelwand schwebt Hildegunde wie eine gute Fee über einem bunten Wimmelbild, in dem sich die Geschichte Meerbuschs wiederfindet. "Ganz wichtig - Ewald Mataré und Joseph Beuys sind auch zu sehen", erklärt Johanna Wiens. Schließlich war der Mataré-Schüler Beuys Lehrer von Jörg Immendorff und dieser wiederum Lehrer der Büdericher Künstlerin an der Kunstakademie Düsseldorf.

Wer auf ihrem Ölbild mit dem Titel "I.M.M." (In Memoriam Meerbusch) weitere Details suchen möchte, kann das ab Freitag, 18 Uhr, tun. Dann wird im Alten Küsterhaus die Ausstellung "Künstlerinnen treffen Hildegunde" eröffnet. Die gezeigten Bilder von 33 Künstlerinnen, die zu den 101 Teilnehmerinnen der internationalen Ausschreibung zum Thema Hildegunde zählen, drücken vielfältig die künstlerische Sicht auf eine Frau aus, die außergewöhnlich war.

"Dieser bemerkenswerte Mensch soll eine Ehrung der besonderen Art erfahren", sagen Jutta und Roger Gerhold, die dieses Projekt ohne Vorgaben für Technik, Material oder Altersbegrenzung auf die Beine gestellt haben. Von einer aus Bürgermeisterin, Kuratorin, Malerin, Galeristin, Philosophen und Kulturkreis-Vorsitzenden bestehenden Jury wurden 75 der Arbeiten ausgewählt.

33 davon werden in einer jetzt im Küsterhaus startenden Ausstellungsreihe gezeigt. Darunter ist ein Bild von Szuzsa Szvath aus der Ukraine. Sie zeigt Hildegunde als Beschützerin, während Kati Viehweg aus dem sächsischen Crottendorf eine moderne Frau darstellt, die heute per Handy kommunizieren würde. Schwanger und nachdenklich in ein Gebet vertieft stellt Alesya aus Hanau die Figur in ornamentalem Charakter dar und Andrea Finck, Oldendorf, widmet sich dem Park im Haus Meer, wie er heute aussehen könnte.

Die Natur spielt auch bei Nadja Hormisch aus Waldorf/Eifel eine Rolle. Sie zeigt eine Tuschezeichnung mit Schmuck-Applikationen und von Sabine Reyer, Hamburg, ist Hildegunde in kräftigen Farben als Schutzperson zu sehen. "Alle Künstlerinnen haben sich intensiv mit dem Thema beschäftigt", lobt Roger Gerhold. Das gilt auch für die teilnehmenden Meerbuscherinnen. So zeigt Ilse Petry-Ambrosius ihre künstlerische Sicht auf "Die Wurzel von Haus Meer", Lilli Bremes einen Blick auf die Remise Haus Meer und Ulrike Holthöfer einen Holzschnitt.

Ab Freitag, 6. Mai, 18 Uhr, wird die Ausstellungsreihe im Alten Güterbahnhof Osterath mit Skulpturen und Installationen aus unterschiedlichsten Materialien von Holz bis Alabaster sowie der Auszeichnung von drei Künstlerinnen mit dem "Preis der Bürgermeisterin" fortgesetzt. Im Herbst folgt in der Teloy-Mühle die letzte diesem Thema gewidmete Kunstpräsentation. Altes Küsterhaus, Düsseldorfer Straße 6. Bis 8. Mai, samstags 15-17 Uhr, sonntags 11-15 Uhr.

(mgö)
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