Das Wochenende Kunst aus Stauseeholz

Meerbusch · In Osterath zeigen zwei Beuys-Schüler Kreuze, Buchobjekte und Kunst-Möbel

 Für die Apsis-Reihe arrangierten die beiden Künstler Anatol (v.l.) und Frank Merks ihre grün-leuchtende Installation. Das Kreuz mit stahlummantelten Enden und Strahlenkranz symbolisiert die Sonne.

Für die Apsis-Reihe arrangierten die beiden Künstler Anatol (v.l.) und Frank Merks ihre grün-leuchtende Installation. Das Kreuz mit stahlummantelten Enden und Strahlenkranz symbolisiert die Sonne.

Foto: Ulli Dackweiler

Der Auftritt war ganz anders geplant. Doch wegen organisatorischer Probleme wurde das Kreuz nicht zur Vernissage der aktuellen Reihe von "Kunst in der Apsis" am Sonntag, 11.15 Uhr, in die Evangelische Kirche Osterath getragen. Die Installation in leuchtendem Grün - 3,30 Meter hoch, 1,70 breit und rund 100 Kilogramm schwer - lag bereits im Raum und überraschte die Gottesdienstbesucher. Platziert wurde sie von Anatol Herzfeld - Künstlername Anatol - und Frank Merks. Der Titel der Reihe: "Wir tragen das Kreuz in die Kirche" .

Für Kunstprojektleiterin Marlies Blauth setzen die Künstler damit einen Höhepunkt: "Wir haben die Passionszeit im Blick." Anatol betont: "Ein Gotteshaus ist eine Art geistige Zufluchtsstätte." Das Holz-Kreuz mit stahlummantelten Enden trägt einen Strahlenkranz. "Er symbolisiert die Sonne", erklärt Anatol. Er und Merks sind wie ihr Lehrer, Joseph Beuys, der Ansicht, dass Intuition der Schlüssel zur Kunst ist. Wie ausdrucksstark die Arbeiten sind, die aus der Umsetzung von "Geistesblitzen" entstehen, beweist das von Anatol gemalte Triptychon "Das Leid". Auch die Buchobjekte sind aus Holz, tragen Metall-Symbole und stehen für die Religionen, die eine Heilige Schrift besitzen.

Zwei Stühle stehen im Raum, die mit gut zwei Meter hohen Lehnen "Das Ehepaar" verkörpern. Die im Moerser "Seewerk" erstellten Kunst-Möbel seien der Start zur Aktion "Eine Reise nach Surinam", sagt Anatol. Ist das Projekt komplett, wird es bei mehreren Ausstellungen gezeigt und soll 2016 in einer Südamerika-Reise gipfeln. Denn das verwendete Material ist exotisch-farbiges Holz aus dem Urwald, der Anfang der 1960er Jahre bei der Stausee-Flutung nicht gerodet wurde. Mit solchen Projekten führen Anatol und Merks unter dem Begriff "Arbeitszeit" einen Künstler-Dialog.

Die Werke in der Apsis sind bis zum 12. April werktags von 9 Uhr bis 12 Uhr zu sehen. Informationen unter www.apsiskunst-blogspot.de.

(mgö)
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