Meerbusch Kunstwerke klassischer und experimenteller Art

Meerbusch · Meerbuscher Künstler zeigen zur Jahresausstellung in der Teloy-Mühle einen umfangreichen Querschnitt ihres Schaffens.

 Die Künstlerin und studierte Bildhauerin Dagmar Ojstersek mit einer ihrer Bronzeskulpturen in der Teloy-Mühle in Lank.

Die Künstlerin und studierte Bildhauerin Dagmar Ojstersek mit einer ihrer Bronzeskulpturen in der Teloy-Mühle in Lank.

Foto: Ulli Dackweiler

Dagmar Ojstersek hat ein Urformverfahren gewählt, um mit kleinen Bronze-Skulpturen "eine Rückbesinnung auf alte Werte" herzustellen. "Das sind Unikate", erklärt die studierte Bildhauerin und Meisterschülerin von Karl Bobek. Denn gegossen wurden "Wabenfragment" oder "Gefügt" in einer Wachsform: "Sie ist nur einmal verwendbar und nennt sich deshalb 'verlorene Form'". Diese und viele andere individuell angefertigte und mit verschiedenartigen Aussagen belegte Arbeiten sind in der Teloy-Mühle zu sehen. 17 Mitglieder des Vereins "Meerbuscher Künstler" und fünf Gastkünstler zeigen ein breit-gefächertes Spektrum.

Objekt-Designer Johannes Trittien beispielsweise wählt unterschiedliche Gestaltungsmittel, um Arbeiten zu zeigen, die formbildende Prozesse thematisieren. Und Christian Theiß, 28 Jahre jung und Meisterschüler von Rosemarie Trockelt, bedient sich an natürlichen Materialien. Dazu ist in der Teloy-Mühle "Paraparadies", eine auf dem Kopf stehende Kopfweide zu sehen: "Sie ist aus dem Vorgarten meiner Eltern in Lank und den darüber gehängten Schlauch habe ich als Strandgut im Urlaub gefunden."

Wenn der Ausstellungsbesucher die Acryl-Bilder zum Thema Haus Meer und Hildegundis von Ilse Petry-Ambrosius betrachtet, wird er in die Realität zurückgeholt. "Das ist ein aktuelles Thema", findet auch die Immendorff-Schülerin Johanna R. Wiens. Sie leistet "Erinnerungsarbeit" und zeigt ein Meerbusch-Gemälde, das für ein "künstlerisch gestaltetes Gedächtnis" steht. Komplett abstrakt gestaltet sind die im Eingangsbereich zu sehenden Arbeiten von Janina Brauer und auch Vereinsvorsitzende Beate Fröhlich bedient sich für den "Sonnenblumenzyklus" dieser Technik.

Hier schließt sich Dieter H. Golibrzuch auf seine Art an. "Netzwerk" nennt er ein Bild, in dem sich der Betrachter wiederfinden kann, um Teil eines Ganzen zu werden und "Anderssein" zu verstehen. Anders ist ebenfalls "Puppenfriedhof", das mit organischen und anorganischen Materialien von Laura Flöter gestaltet wurde. Auch die von Axel Olejnik gezeichneten "Menschen als Wegbegleiter im Wirkungsbereich ihrs Tuns" mit Joseph Beuys und Clint Eastwood fallen aus dem Rahmen.

Ihrem Stil treu geblieben dagegen ist Editha Hackspiel mit typischen Meerbusch-Szenen als aquarellierte Radierungen und auch die Aquarelle und Tusche-Zeichnungen von Winfried Jansen sind wohltuend vertraut. In diese Kategorie reihen sich die Toskana-Aquarelle von Gilde Kleeberg-Poncini, die Mischtechnik-Arbeiten von Erika Danes, die Ölbilder von Lore Schneider-Pohrt und die kinetischen Tischskulpturen von Helmut Baur ein.

Außergewöhnlich dagegen sind die Fotografien, die von der Grafikdesignerin und Illustratorin Ilana Denis Bauer zu sehen sind. Wie diese Vielfalt entsteht und wer dahintersteht, ist im Katalog nachzulesen. Ihn gibt es für fünf Euro zu kaufen, der Erlös kommt dem Verein "Meerbusch hilft" zugute.

(RP)
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