Meerbusch Laternenumrüstung: Ein Jahr Verzug

Meerbusch · Bei der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende Lampen hinkt die Stadt hinter der Planung hinterher. Das beauftragte Unternehmen habe sich übernommen. Der entstandene Schaden sei nicht einklagbar

 In Meerbusch müssen noch 365 Laternenmaste aufgestellt und 369 Leuchten installiert werden. Eigentlich hätten diese Arbeiten bereits erledigt sein sollen.

In Meerbusch müssen noch 365 Laternenmaste aufgestellt und 369 Leuchten installiert werden. Eigentlich hätten diese Arbeiten bereits erledigt sein sollen.

Foto: MARTIN LECLAIRE

Manche Laternen in Meerbusch stammen noch aus einer Zeit, als kein Mensch einen Fuß auf den Mond gesetzt hat. Vor fünf Jahren beschloss der Stadtrat deshalb eine Umrüstung der Straßenbeleuchtung. Eigentlich sollte die mittlerweile abgeschlossen sein. Doch so weit ist es noch nicht.

"Der Hauptgrund dafür ist die Größe und personelle Ausstattung der beauftragten Firma", erklärte Fachbereichsleiter Wolfgang Trapp jüngst im Bauauschuss. Die Stadt habe zwar überlegt, juristisch dagegen vorzugehen, es aber gelassen. "Wir hätten wenig Möglichkeiten gehabt, einen spekulativen Schaden einzuklagen", erläuterte Stadtsprecher Michael Gorgs auf Anfrage. "Grundsätzlich arbeitet die Firma gut und preiswert." Ein Auftragsentzug und eine Neuausschreibung, dann mit möglicherweise schlechteren Konditionen, sei für die Stadt keine Alternative gewesen.

Voraussichtlich erst in einem Jahr wird die Firma die Arbeiten nun abschließen. Mit eine Rolle für die Verzögerung spielt auch, dass dem Unternehmen durch Kabelschäden ein erheblicher Mehraufwand für Fehlerbeseitigungen und Neuverlegungen von Erdkabeln entstanden ist.

Insgesamt knapp 1400 Laternenmaste wurden im Zuge der Umrüstung neu aufgestellt, knapp 1000 Laternenmaste ausgegraben, rund 1400 Leuchten montiert. Nun sollen weitere 365 Laternenmaste aufgestellt, 232 Maste ausgegraben und 369 Leuchten montiert werden. Dabei werden vornehmlich Leuchten mit Natriumdampf-Hochdrucklampen eingesetzt. Bei künftigen Sanierungs- oder Neubaumaßnahmen in Wohngebieten und auf Nebenstraßen sollen vornehmlich LED-Leuchten zum Einsatz kommen.

Die Energieersparnis durch die Umrüstung ist eindrucksvoll: Innerhalb der vergangen fünf Jahre konnte die rechnerische Anschlussleistung je Leuchtstelle von durchschnittlich 77 Watt auf 69 Watt gesenkt werden. Eine Ersparnis von knapp elf Prozent. Allerdings gehen die Kosten nicht im selben Maße zurück - aus zwei Gründen:

In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Laternen in Meerbusch an: von 8004 Leuchtstellen im Jahr 2009 auf 8327 Leuchtstellen im Jahr 2013 - ein Plus von vier Prozent. Der zweite Grund: die Stromkosten. Der Durchschnittspreis pro Kilowattstunde kletterte seit Beginn der Umrüstung im Jahr 2010 um 50,8 Prozent. Gab die Stadt Meerbusch im Jahr 2010 noch 391 000 Euro für die Straßenbeleuchtung aus, waren es im Jahr 2013 bereits knapp 566 000 Euro.

(RP)
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