Meerbusch Latumer See: Bürgerantrag gegen Brücken-Neubau

Meerbusch · 79 Meerbuscher haben sich in den vergangenen Wochen an den Rat der Stadt Meerbusch gewandt. Ihr Protest hatte nur einen Inhalt: Die Stadt solle nicht wie bislang geplant 75.000 Euro für den Neubau der sanierungsbedürftigen Brücke am Latumer See ausgeben. Mehrere gleichlautende Briefe und Bürgeranträge erreichten die Stadt. Ähnlicher Tenor: "An den Tierschutz denkt niemand: Am See wohnen Eisvögel, Wasservögel und Wasser-Schildkröten." Außerdem fehle es in Schulen und Turnhallen an Sauberkeit, dort sei eine Investition in Reinigungskräfte dringend nötig. Dafür solle besser das Geld ausgegeben werden. Das Thema steht nun auf der Tagesordnung, wenn sich am Donnerstag, 22. Juni, um 17 Uhr in der Realschule Osterath der Hauptausschuss zu seiner nächsten Sitzung trifft.

Hintergrund: Ein Ingenieurbüro hatte 2013 bei einer regelmäßigen Prüfung Mängel an der Holzbrücke festgestellt. Die Brücke wurde zunächst gesperrt, dann wurden in den Haushalt 75.000 Euro eingestellt, um sie zu sanieren. Der Bauausschuss beschloss daraufhin im April mehrheitlich den Neubau der Brücke. Die Verwaltung wurde mit diesem Beschluss gebeten, einen kostengünstigeren Vorschlag für die Brücke zu erarbeiten. Ein neuer Gutachter wurde beauftragt, die Kostenschätzung wird für Ende des Monats erwartet. Darum könne, so heißt es in der Vorlage zum Hauptausschuss, auch erst im September endgültig entschieden werden und darum soll das Thema zurück in den Bauausschuss gereicht werden.

Der Steuerzahlerbund hatte im März davor gewarnt, unnötige Steuergelder durch den Brücken-Neubau zu verschwenden. Damit war das Thema bundesweit bekannt.

(ak)
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