Meerbusch Löwenburg die Dritte

Düsseldorf · Der Kulturausschuss beauftragte die Stadtverwaltung, die Denkmaleigenschaften des früheren Amtssitzes des Bürgermeisters von Lank zu prüfen. Zweimal fiel das Ergebnis in den 80er-Jahren schon negativ aus.

Aller guten Dinge sind drei. Das denkt auch die Mehrheit der Meerbuscher Kulturpolitiker und beschloss, die Prüfung der Denkmaleigenschaften der Villa Löwenburg in Lank-Latum an der Gonellastraße erneut in Auftrag zu geben. Zweimal schon hat das Rheinische Amt für Denkmalpflege einen Denkmalwert des früheren Amtssitzes des Lanker Bürgermeisters nicht erkennen können. "Neue Erkenntnisse liegen nicht vor", sagte Reinhard Lutum von der Unteren Denkmalbehörde in der Stadtverwaltung. Noch nicht einmal Erbauer und Architekt seien bekannt. Ältestes historisches Dokument sei eine Postkarte mit Abbildung des Hauses aus dem Jahr 1905, informiert er die Bürgervertreter im Kulturausschuss. Es handele sich also offenbar nicht um "ein wertvolles Gebäude", folgerte Inge Fremerey (FDP).

Sie und ihre Parteikollegen seien traurig, dass sich die Stadt beim Erwerb des früheren Verwaltungsgebäudes der Westdeutschen Celluloidwerke in einer Zwangsversteigerung nicht engagiert habe, sagte sie. Dieses Haus samt Wasserturm sei tatsächlich ein Denkmal. Fremerey erinnerte daran, dass eigentlich der Verkauf der Villa Löwenburg beschlossen sei, um den Neubau des so genannten Bürgerhauses an der Wittenberger Straße zu finanzieren.

Das sei immer noch Absicht, erklärte Baudezernent Dr. Just Gérard und berichtete, dass diese Thematik auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des Planungsausschusses erscheine. Ehe ein Käufer gefunden werde, sei es aber auch aus seiner Sicht notwendig festzustellen, ob die Immobilie Denkmalwert besitze.

Der Erhalt der Neo-Renaissance-Fassade sei auch durch den Kaufvertrag mit einer Erhaltungsverpflichtung regelbar. Dann jedoch müsse die Stadt dem Erwerber mit einem Preisnachlass entgegen kommen, meinte er.

Mit einer Prüfung des Hauses hinsichtlich seiner Denkmaleigenschaften habe die SPD kein Problem, sagte Nicole Niederdellmann-Siemes. Darüber hinaus gehende Absichten, etwa darin ein heimatkundliches Stadtmuseum einzurichten, würden die Sozialdemokraten nicht mittragen. Die SPD gehe weiterhin von einem Verkauf aus, um die 3,3 Millionen Euro für das Bürgerhaus wenigstens zum Teil zu finanzieren. "Ob wir das Gebäude überhaupt veräußern wollen, ist nicht klar", erklärte Carsten Herlitz (CDU).

Der Kulturausschuss stimmte für eine Prüfung etwaiger Denkmaleigenschaften des historischen Amtshauses in Gänze ohne die Anbauten und alternativ nur für die Fassaden. Die Mitglieder der Freien Demokraten enthielten sich in der Abstimmung.

(RP)
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