Meerbusch Meerbad: 2300 Besucher in zwei Wochen

Meerbusch · Vor zwei Wochen hat das "Meerbad" seinen Betrieb wieder aufgenommen, nachdem es in den letzten anderthalb Jahren kernsaniert wurde. Neu für Besucher sind die Öffnungszeiten, ein drittes Becken für Kleinkinder und der Schwerpunkt auf Gesundheit und Fitness.

Was läuft, was nicht? Wo muss noch nachgebessert werden, was ist auf den Weg gebracht? Eine Bestandsaufnahme:

 Ein normaler Mittag in dieser Woche: Das Bad ist leer. Heißt aber auch: Man hätte viel Platz zum Schwimmen.

Ein normaler Mittag in dieser Woche: Das Bad ist leer. Heißt aber auch: Man hätte viel Platz zum Schwimmen.

Foto: Christian Albustin

Auf dem Parkplatz stehen noch Container, im Eingangsbereich fehlen Lampen. Die Beschilderung ist noch nicht endgültig, die Uhr in der großen Halle noch provisorisch. "Wir sind so bei 90 Prozent, für den Schwimmbetrieb aber bereit", beruhigt Betriebsleiter und Schwimmmeister Willi Jentges. Die Techniker kümmerten sich aktuell um letzte ästhetische Details, unter anderem um die große Wasserfontäne am Hauptbecken und um einen kleineren Wasserfall am Nichtschwimmerbecken. Auch eine Ampel am Beckenrand wird in Kürze montiert, diese soll den Gästen den Zugang zum Becken signalisieren. Das Ein-Meter-Sprungbrett kann noch nicht genutzt werden, da es reklamiert werden musste. Die Rolle unter dem Brett war defekt, Jentges dazu: "Bevor da noch andere Teile nicht in Ordnung sind, haben wir lieber alles zurück geschickt.."

Zugang zum neuen Hallenbad gewährt ein Ticketautomat mit moderner Toucheingabe auf dem berührungsempfindlichen Monitor. Dieser nimmt allerdings nur Bargeld an, einen besetzten Schalter gibt es nicht. Die neuen Umkleiden und Duschen in warmen Terrakotta Tönen wirken mediterran und stimmen auf die mit Tageslicht durchflutete Schwimmhalle ein. Der Fünf-Meter-Turm wurde auf drei Meter reduziert, die gesamte Halle wird von großen Fensterfronten begrenzt, die den Blick in das umliegende Parkgelände freigeben. Das 25-Meter-Becken ist nun im hinteren Bereich 40 Zentimeter tiefer als vorher, die Wassertiefe ganz vorn beträgt 90 Zentimeter. Jentges erklärt: "Im vorderen Bereich haben wir die gleiche Wassertiefe wie vor dem Umbau, sonst könnten wir keinen Schwimmunterricht für Kinder anbieten."

Das alte Becken hätte noch 40 Zentimeter Rand über der Wasseroberfläche gehabt und habe daher tiefer gewirkt. Jetzt sei aber ein ebenerdiger Wasserstand vorgeschrieben. Chlor-Ausdünstungen können sich dadurch nicht ansammeln. Nachdem erste Schulklassen ihren Schwimmunterricht absolviert hatten, wurden Zweifel an der Kapazität der Umkleiden geäußert. Die Anzahl sei in der Tat leicht verringert worden, bestätigt Jentges. Neben 18 Einzel und vier Familienumkleiden stünden aber nach wie vor zwei Sammelumkleiden für Schulklassen und an die 200 Schränke zur Verfügung. Dirk Warthmann, erster Vorsitzender des DLRG Meerbusch, reagiert ebenfalls entspannt, die Anzahl der Umkleiden im Düsseldorfer Rheinbad sei noch um einiges kleiner. Und es sei schon sehr ungewöhnlich, dass sich alle Badegäste gleichzeitig umziehen wollten. Der DLRG plant indessen, sein volles Kursprogramm nach den Herbstferien wieder aufzunehmen.

Aktuell werden die erweiterten Öffnungszeiten noch nicht ausgenutzt. Von den 2300 Besuchern der vergangenen zwei Wochen kamen die meisten zu den alteingesessenen Zeiten. So war es am ersten offiziellen Betriebstag, am 1. Oktober, und so war es auch Donnerstagmittag bei der Stippvisite. "Wir werden im kommenden Jahr sehen, ob die neuen Öffnungszeiten ausreichend in Anspruch genommen werden." Seit einer Woche kommen Schulen und Vereine wieder ins Bad, vormittags können dadurch bis zu vier von fünf Bahnen reserviert sein. Das heißt, für den normalen Besucher: Sind Schulklassen im Bad, ist möglicherweise nur eine Bahn frei.

Der Fokus des neuen Meerbads liege ganz klar auf Fitness und Gesundheit. Kooperationen mit der Physiotherapie-Praxis im Eingangsbereich seien in Planung und Details würden noch ausgehandelt. Rita Holterbosch, Physiotherapeutin: "Wer die Sauna oder das Dampfbad nutzt, kann vergünstigt das Schwimmbad mitbenutzen." Aber: Sonntags ist die Physiotherapiepraxis aus Personalmangel nicht besetzt, es kann also nicht sauniert werden. Im Schwimmbad wird Wassersport wie Aqua-Jogging oder Aqua-Cycling angeboten, die neuen Räume der Physiotherapie enthalten neben den Behandlungsräumen auch Geräte- und Kursraum für Krafttraining und Yoga.

Es dauert noch, bis sich herumgesprochen hat, dass das Bad geöffnet hat. Das hat auch die Stadt erkannt und will die Marketing-Strategien verstärken. Schließlich wird mit mehr als 100.000 Besuchern pro Jahr kalkuliert. Bis jetzt waren 2300 schon mal da.

(RP)
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