Angelika Mielke-Westerlage "Meerbusch bietet Top-Lagen bei Düsseldorf"

Meerbusch · Ein Schwerpunkt beim Auftritt der Standortgemeinschaft Niederrhein auf der Expo Real ab Montag sind die interkommunalen Gewerbegebiete. Die Stadt Meerbusch möchte ein solches Gebiet südlich der A44 gemeinsam mit Krefeld entwickeln. Welche Erwartungen verbinden Sie mit dem Projekt?

 Vertritt Meerbusch am Montag bei der Expo Real in München: Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage.

Vertritt Meerbusch am Montag bei der Expo Real in München: Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Ein Schwerpunkt beim Auftritt der Standortgemeinschaft Niederrhein auf der Expo Real ab Montag sind die interkommunalen Gewerbegebiete. Die Stadt Meerbusch möchte ein solches Gebiet südlich der A44 gemeinsam mit Krefeld entwickeln. Welche Erwartungen verbinden Sie mit dem Projekt?

Angelika Mielke-Westerlage Aufgrund der günstigen Lage ist das Areal entlang der A44 wirtschaftsgeografisch hervorragend geeignet, Flächen für potenzielle Unternehmensansiedlungen auszuweisen. Für uns ist das Gebiet eine große Chance, interessante, auch größere Unternehmen nach Meerbusch zu holen und damit neue Arbeitsplätze und ein höheres Gewerbesteueraufkommen zu erschließen.

Welche Pluspunkte hat der Standort an der A44?

Mielke-Westerlage Das Gewerbegebiet hat schon durch die Nähe zu den Büroparks Mollsfeld und Mollsfeld-Nord eine besondere Qualität. Namhafte Unternehmen wie die Europazentralen von Epson und Kyocera Mita oder der Medizintechnik-Riese Medtronic sind schon da. Entsprechendes gilt für den Europark Fichtenhain auf Krefelder Stadtgebiet. Günstig ist natürlich auch die direkte Nähe zur Landeshauptstadt Düsseldorf. Angebotsengpässe und steigende Preise in Düsseldorf-Nord könnten die Gewerbeflächennachfrage entlang der A44 steigen lassen.

Braucht es eine "gerechtere Verteilung" der neuen Gewerbeflächen im gemeinsamen Gewerbegebiet? Bislang geht es vor allem um Meerbuscher Flächen südlich der A44, was in Krefeld nicht jeder versteht.

Mielke-Westerlage Das interkommunale Gewerbegebiet, das beide Städte der Bezirksregierung vorgeschlagen haben, soll in der Perspektive Krefelder und Meerbuscher Gelände beiderseits der A44 umfassen. Die Diskussion zu den aktuellen Bedarfen in Krefeld und der Entscheidung, ob realistisch und funktionell Flächen nördlich der A44 hinzukommen, obliegt dem Regionalrat der Bezirksregierung Düsseldorf.

Welche Branchen sollen dort angesiedelt werden?

Mielke-Westerlage In weiten Teilen sollen hochwertige Gewerbe-Immobilien in Form von Büros und nicht störendem verarbeitenden Gewerbe zur Ansiedlung kommen. Es ist vorgesehen, das Gebiet qualitativ hochwertig zu gestalten. Wir werden uns aber auch mit den Wünschen der Stadt Krefeld, dort Flächen für Logistikzentren anzusiedeln, auseinanderzusetzen haben. Unser Ziel ist es, die zukünftigen Flächen des Gewerbeparks schon in einer frühen Phase zu gliedern und Vorrang-Flächen für unterschiedliche Nutzungen festzulegen.

In Meerbusch gibt es Widerstände gegen eine Erschließung des Krefelder Hafens über Meerbuscher Stadtgebiet. Andererseits braucht auch der Hafen Raum zur Expansion - gern auch auf Meerbuscher Gebiet. Wo sehen Sie Chancen und Risiken?

Mielke-WEsterlage Hierzu gibt es einen Ratsbeschluss, der eine Erweiterung der industriellen Nutzung in die Landschaftsschutzbereiche auf dem Stadtgebiet Meerbusch verneint. Eine Erschließung über die K1, wie von der Krefelder Politik immer wieder in die Debatte eingebracht, wird es mit uns nicht geben.

Wie hoch ist der Bedarf an Gewerbegrundstücken in Meerbusch?

Mielke-Westerlage Wir haben ein Gewerbeflächenbedarfsgutachten 2030 beauftragt, das einen Gewerbeflächenbedarf von rund 45 Hektar prognostiziert.

Welche Möglichkeiten der Gewerbeansiedlung gibt es noch?

Mielke-Westerlage Kapazitäten gibt es in den Gewerbegebieten Wienenweg, Bundenrott, In der Loh, im Ostara-Gebiet und im Business-Park Mollsfeld-Nord. Hinzu kommen hochwertige Gewerbeflächen im Bereich des Böhler-Erweiterungsgeländes an der Grenze zu Düsseldorf, die sich derzeit in der Vermarktung befinden.

FRANK KIRSCHSTEIN STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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